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Großer Umschwung in Schottland.

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ai

Die Zustimmung zur schottischen Unabhängigkeit ist noch nie so schnell gewachsen, wie im Laufe der letzten drei Monate — dies ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Zeitung Scotsman – Scotland on Sunday. Demnach befürworten inzwischen 37% der stimmberechtigten Schotten die Loslösung vom Vereinigten Königsreich, im September waren es noch 32% gewesen. Parallel dazu nahm die Unterstützung für den Status quo um ebenfalls fünf Prozentpunkte ab, von 49% im September auf 44% laut aktueller Umfrage. Die Yes-Campaign konnte also den Rückstand von 32 zu 49% im Herbst (17 Prozentpunkte) auf 37 zu 44% (7 Prozentpunkte) mehr als halbieren. Für diese aus ihrer Sicht erfreuliche Entwicklung macht die schottische Regierung vor allem das Weißbuch für ein unabhängiges Schottland verantwortlich, das im November veröffentlicht wurde und Szenarien für die Eigenstaatlichkeit klar und verständlich aufzeigt.

Zudem fragte das Umfrageinstitut ICM diesmal auch die Unentschlossenen, zu welchem Abstimmungsverhalten sie am ehesten tendieren. Daraus ergab sich ein Gesamtergebnis (Entschlossene und Angaben der Unentschlossenen) von 47 zu 53%. Bis zum Referendum am 18. September 2014 müssten die Unabhängigkeitsbefürworter demnach nur noch knapp mehr als 3% der Gesamtbevölkerung überzeugen, um die Eigenstaatlichkeit umsetzen zu können. Da die Tendenz in der öffentlichen Zustimmung seit Beginn der Abstimmungskampagne mit nur kleinen Rückschlägen stets zugunsten der Unabhängigkeit verlaufen ist, erscheint dieses Ziel nicht mehr außer Reichweite.

Dazu gesellt sich die Tatsache, dass Sezessionsgegnerinnen bei ähnlichen Abstimmungen in anderen Ländern eher zur Stimmenthaltung tendierten als Befürworterinnen.



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Comentârs

12 responses to “Großer Umschwung in Schottland.”

  1. Waldgänger avatar
    Waldgänger

    Hoffen wir das beste!!!

    1. pérvasion avatar

      Das Beste ist ja, dass die Schotten frei entscheiden dürfen, was sie für das Beste halten.

      1. Waldgänger avatar
        Waldgänger

        Schon klar…
        Aber seien wir uns ehrlich:
        Wenn die Schotten mit Nein stimmen, geht uns hier der Arsch gewaltig auf Grundeis!

  2. anonym avatar
    anonym

    Ich drücke zwar auch den Unabhängigkeits-Befürwortern die Daumen, aber im Grunde spielt das keine Rolle welche Seite gewinnt.
    Allein schon dass die Schotten frei abstimmen können ist der eigentliche Erfolg.
    Am Ende steht auf jeden Fall der Wille der Mehrheit der Wähler, wie es in einer Demokratie normal sein sollte. Und straft alle Unionisten Lügen, die immer noch behaupten eine Abstimmung sei “unmöglich”.

    1. Libertè avatar
      Libertè

      Nein, sie werden es zu ihrem Vorteil nutzen, und behaupten des eine Abspaltung unmöglich ist und deshalb die Bevölkerung Schottlands folgerichtig dagegen gestimmt hätte. Und wie oben Waldgänger schon andeutet verlieren wir damit ohl das aktuell beste Argument das eine Abspaltung im heutigen Europa sehr wohl möglich ist, und dies werden die Partei (-Medien) zu nutzen wissen!
      Falls eine Abspaltung kommt werden meiner Einschätzung nach sämtliche (kurzfristigen) Nachteile stark betont, bzw. das ganze komplett verschwiegen.

      1. Steve avatar
        Steve

        Nein, sie werden es zu ihrem Vorteil nutzen, und behaupten des eine Abspaltung unmöglich ist und deshalb die Bevölkerung Schottlands folgerichtig dagegen gestimmt hätte.

        Genau, die gemeine Bevölkerung besteht ja aus lauter Verfassungsrechtlern. Aber ich versteh schon, was du sagen willt. So hatte ja auch der Herr Catalano vor ein paar Wochen argumentiert.

        Falls eine Abspaltung kommt werden meiner Einschätzung nach sämtliche (kurzfristigen) Nachteile stark betont, bzw. das ganze komplett verschwiegen.

        Komplett verschweigen wird im Internet-Zeitalter nicht mehr gehen. Aber natürlich wird jede negative Nachricht sinnverkehrt und ausgeschlachtet. So wie Martin G. gern die Schulden von Katalonien anführt (wohlwissend, dass Katalonien zur Zeit ja eben nicht unabhängig ist und die Schulden vom Zentralstaat aufgedrückt bekommt. Aber da ist er ja gerne mal auf einem Auge blind…)

      2. anonym avatar
        anonym

        Gar keine Frage, ein Nein würde von den Unionisten ausgeschlachtet, genauso wie ein Ja zur Unabhängigkeit von den Befürwortern ausgeschlachtet werden würde.
        Das stelle ich nicht in Frage.

        In Quebec gab es meines Wissen bereits zwei Mal eine Abstimmung welche nagtiv verlief, trotzdem ist das kein Argument gegen eine Abstimmung bei uns.

        Alleine schon die Tatsache dass andere über ihren Status (auch mehrmals) abstimmen können und wir angeblich nicht, sollte allen zu denken geben.

      3. pérvasion avatar

        Sicher wäre es aus Südtiroler Sicht ein interessanter Präzedenzfall, wenn sich die Schotten vom restlichen Königreich abspalten würden. Zum Beispiel müsste sich dann die EU erstmals ernsthaft mit dem Thema befassen und eine konkrete Lösung (Ausschluss/Nichtausschluss, rasche/verzögerte Wiederaufnahme etc.) anwenden.

        Trotzdem bin ich der Meinung, dass das Beste aus Sicht der schottischen Bevölkerung in jedem Fall eintritt, wenn sie am 18. September frei und demokratisch abstimmen darf. Das beste Ergebnis für Schottland muss nicht das beste Ergebnis für Südtirol sein (und umgekehrt).

      4. Libertè avatar
        Libertè

        Nun was ist den deiner Meinung nach (rein Rational) von der Fernsicht die bessere Wahl?

      5. pérvasion avatar

        Für das hoffentlich gemeinsame Ziel der Regionalisierung Europas wäre eine schottische Zustimmung ganz klar von Vorteil.

      6. Libertè avatar
        Libertè

        Nun das sollte auf dieser Website, wohl nicht die Frage sein, wobei Kritiker meiner Meinung nach auch willkommen sind.
        Aber ich meine vorallem Wirtschaftlich und Kulturell ist in GB wirklich alles so schlecht?

  3. anonym avatar
    anonym

    Die BBC hat vor kurzem zum Referendum eine Dokumentation gezeigt

    Documentary series focused on the upcoming Scottish referendum. This first programme looks at some of the worldwide events that have contributed to the need for a referendum.

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