Laut italienischem Finanzministerium soll Südtirol 246% dessen zur Abtragung der Staatsschulden beitragen, was dem Trentino abverlangt wird, nämlich sage und schreibe 167 (statt 68) Millionen. Dies wurde mit einem Dekret festgelegt, gegen das die scheidende Landesregierung heute eine Anfechtung vor dem Verfassungsgericht beschlossen hat. Ob die Höhe der Summe etwas mit dem Pakt zwischen SVP und PD zu tun hat, mittels dessen uns die Volkspartei zu einer verstärkten Haftung für die italienischen Schulden verpflichtet hat, ist bislang unklar. Ein Abkommen zwischen zwei Parteien dürfte jedenfalls nicht automatisch rechtlich verbindliche Auswirkungen für das Land entfalten.
Gegenwärtig echauffiert man sich in Südtirol darüber, dass für die gescheiterte Kandidatur zur europäischen Kulturhauptstadt eine Million Euro »verschwendet« worden sei. Was jetzt durch einen Federstrich des Finanzministers auf dem Spiel steht, während Rom weiterhin Schulden macht, ist jedoch das Hundertfache. Dagegen nehmen sich sogar der Flughafenausbau oder das Fahrsicherheitszentrum in Pfatten (16,8 Millionen) mickrig aus, auch das neue Muse in Trient (70 Millionen) hat weniger gekostet.
Zeitgleich verkündet die SVP gefühlt zum zehnten Mal, man sei drauf und dran, sich von Rom die Finanzautonomie übertragen zu lassen.
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