Der designierte Landeshauptmann, Arno Kompatscher (SVP), hat angekündigt, vor der Regierungsbildung mit sämtlichen Parteien sprechen zu wollen. Wie in Innsbruck bestünde theoretisch auch in Bozen die Möglichkeit zu einer schwarz-grünen Premiere: Schließlich fehlen der Volkspartei nur ein Landtagsabgeordneter und (zur Einhaltung des vorgeschriebenen Proporzes) ein italienisches Regierungsmitglied — zwei Dinge, die die Grünen nach ihrem hervorragenden Wahlergebnis in eine Koalition mitbringen könnten.
Für Südtirol wäre dies die Chance auf eine Landesregierung mit ökosozialem Gewissen, die zudem erstmals ohne Parteien mit nationalstaatlicher Anbindung auskäme. Der PD, der schon im Vorfeld der Wahl ein erpresserisches Regierungsverhalten angekündigt hatte und während der letzten Jahre zur perfekten Postenverteilungsmaschine verkommen ist, könnte zumindest eine Runde aussetzen.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es zu einer Koalition ohne PD jedoch nicht kommen, da sich die SVP schon im Parlamentswahlabkommen zu einer gemeinsamen Landesregierung hatte verpflichten lassen. Zudem verfügen die Demokraten als römische Regierungspartei über ausreichend — unlautere — Mittel, um auf Kompatscher entsprechenden Druck auszuüben. So werden möglicherweise externe Faktoren entscheiden, wer in der Landesregierung sitzt und wer nicht.
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