Der Comun General de Fascia wurde im Februar 2010 mit einem Landesgesetz der Provinz Trient eingeführt und sollte zum wichtigen Werkzeug der ladinischen Selbstverwaltung werden. Dementsprechend hohe Erwartungen wurden in ihn gesetzt.
Im Unterschied zu den alten Talgemeinschaften verfügt der Comun General, der die sieben Gemeinden des Tales umfasst, über eigene administrative Zuständigkeiten und nicht nur über Aufgabenbereiche, die ihm von den Gemeinden übertragen werden. Seine Mitglieder sowie der/die Procurador/a (Präsidentin), der/die das Fassatal im Minderheitenrat des Landes vertritt, werden direkt vom Volk gewählt.
Sieht man sich auf der Homepage des Comun General um, muss man zum Schluss gelangen, dass die Institution — zumindest in der Kommunikation und in der Außendarstellung — bislang versagt hat, wenn es um die Stärkung der eigenen Sprache geht. Selbst in der ladinischen Sprachversion des Webauftritts (s. Abb.) scheinen nur manche Themenüberschriften auf Ladinisch auf, der jeweilige Inhalt bleibt jedoch vorwiegend in der Staatssprache.
Eine Institution wie den Comun General gibt es in Südtirol nicht. Die beiden ladinischen Talschaften (Gherdëina und Badia) sind auf die Bezirksgemeinschaften Pustertal und Salten-Schlern aufgesplittert — ein Zustand, der nach Auffassung von zu beheben und durch eine ladinische Bezirksgemeinschaft (Ladinia) zu ersetzen wäre, um die Energien der kleinsten Sprachgemeinschaft bündeln und besser nutzen zu können.
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