Die Landesregierung hat bei ihrer jüngsten Montagssitzung die Schaffung einer eigenen Gesellschaft beschlossen, die sich um die Einhebung von Steuern und Bußgeldern kümmern soll. Laut Pressemitteilung soll es sich bei dieser Tätigkeit bisher um eine hoheitliche Aufgabe des Staates gehandelt haben, die erst ab dem kommenden 1. Juli von (anderen) öffentlichen Körperschaften wahrgenommen werden darf. Allerdings verfügt das benachbarte Trentino mit Trentino Riscossioni SpA bereits seit längerem über eine ähnliche Einrichtung.
Die Südtiroler Einzugsdienste AG wird zunächst im Auftrag des Landes und der Südtiroler Gemeinden eigene Steuern und Gebühren einheben können. In einem zweiten Schritt soll die Tätigkeit auch auf staatliche Steuern ausgedehnt werden. Laut Landespresseamt wertet die neue Gesellschaft die Finanzautonomie auf, da die daran beteiligten Institutionen die Finanzflüsse überwachen können.
Die Wichtigkeit dieser Überwachungsfunktion von Finanzflüssen wird indirekt von Katalonien bestätigt: Dort bezeichnete Präsident Artur Mas die Erweiterung des Zuständigkeitsbereichs der landeseigenen Agència Tributària de Catalunya als einen der wichtigsten Aspekte bei der Schaffung staatlicher Strukturen im Vorfeld einer etwaigen Loslösung von Spanien. Er bezog sich dabei ausdrücklich auf die relevanten Daten, die die Agentur der katalanischen Regierung zur Verfügung stellen könne.
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