Der Chef der katalanischen Grünen (ICV), Joan Herrera, unterzeichnete gestern mit dem Vorstand der spanischen Linken Izquierda Unida (IU), ein Abkommen, mit dem sich beide Seiten verpflichten, die Selbstbestimmung der Katalanen zu unterstützen. Mit IU, die derzeit elf von insgesamt 350 Kongressabgeordneten in Madrid stellt und deren Föderation mehrere grüne Landesparteien angehören, spricht sich erstmals eine gesamtspanische Partei für das Entscheidungsrecht der Katalanen aus. IU-Koordinator Cayo Lara sagte bei der Vorstellung des Abkommens, niemand dürfe Angst haben, wenn sich die Katalanen demokratisch äußerten. Der Kongressabgeordnete Joan Josep Nuet (IU) fügte hinzu, dass die Abstimmung »so oder so« abgehalten werde und weder vom Militär noch von der Verfassung aufgehalten werden könne. »Wenn die Gesetze den Bürgern keinen Platz gewähren, muss man die Gesetze ändern, nicht die Bürger«, unterstrich er.
Nicht nur in Katalonien selbst, sondern auch auf staatlicher Ebene sind es also vor allem die Linken, die einem demokratischen Entscheid Vorschub leisten. Derartige Entwicklungen werden in Südtirol von vorn herein abgewürgt: Niemals mussten sich — während der letzten Jahre — die italienische Regierung und gesamtstaatliche Parteien mit dem Unabhängigkeitswillen vieler Südtiroler befassen, weil die Autonomiepartei SVP vorauseilend die Rolle des Zentralstaats übernommen hat. Eventuell mögliche, positive Dynamiken wie in Spanien oder Großbritannien kommen so erst gar nicht in Gang.
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