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Menasse über Katalonien und Schottland.
Quotation

Autor:a

ai

Was in Katalonien und Schottland passiert, ist nicht neuer Nationalismus, sondern der Anfang seiner Überwindung. Die Basken haben kein Interesse, andere Regionen zu erobern, aber Spanien hat ein Interesse, die Basken zu beherrschen.

Garibaldi wollte Italien national einigen — aber was hat dann Südtirol bei Italien zu suchen?

Robert Menasse, Bozen, 18. April 2013 (im Gespräch mit )

Cëla enghe: 01



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Comentârs

10 responses to “Menasse über Katalonien und Schottland.
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  1. Prometheus avatar
    Prometheus

    Ich finde beide Zitate unsinnig. Manesse will damit wohl aussagen, dass diese modernen Separatisten nach höheren Zielen streben als ihre geistigen(!) Väter im 19. Jahrhundert. Ich bin der Überzeugung, dass dies nicht der Fall ist, sondern dass sich diese Menschen lediglich durch ein anderes Nationalgefühl oder wenn man so will Auffassung, mit ihrer Region(Land) identifizieren. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Schweiz, die sich nicht auf eine Nationalsprache beschränkt, sondern andere Werte heranzieht um sich als “Nation” zu legitimieren – dafür muss sie auch nicht andere Regionen erobern. Eines meiner größten Anliegen ist Südtirol als freier Staat, oder in einem Verbund mit anderen benachbarten und kulturell verwandten Gebieten; dafür will ich aber nicht den guten und günstigen Kaffee in Südtirol oder meine “Nudelmaschine” aufgeben, weil das nicht in die Schubladen jener Dinosaurier passt, die sich noch nicht durch die Evolution angepasst haben. Ich glaube Robert Menasse hat es sich einfach gemacht, indem er in Nationalstaaten(böse) und nicht-Nationalstaaten(gut) unterteilt. Ich jedenfalls werde immer Nationalist bleiben; weil ich mich nicht durch eine Gebirgsformation oder eine Sprache als Italiener fühlen werde, sondern für mich andere Werte den vorrangig sind!

    1. Prometheus avatar
      Prometheus

      Bei genauerem Durchlesen der Zitate möchte ich meine Kritik an selbigen zurücknehmen. Ich habe wohl beim allzu eiligen durchlesen in meinen Gedanken Nationalismus mit Nation vertauscht und daraus meine Schlussfolgerungen gezogen; meine vorherige Aussage möchte ich aber bekräftigen. Ein demokratischer Staat SOLLTE immer ein Nationalstaat sein. Das bedeutet, man findet als Gemeinschaft eine Grundmenge(Rousseau nennt ihn Gesellschaftsvertrag) an Rechten und Pflichten, die für jeden Bürger gelten und nach welchen Gesetze ausgerichtet werden. Insofern ist die Schweiz ein Nationalstaat und Südtirol könnte das auch werden. Wenn aber z.B. Basken und Katalanen unterdrückt werden, liegt das nicht an dem “Nationalstaat”, sonder am Nationalismus in jenem Staat, der sich in jenem Fall durch eine Sprache als Nation ansieht und deshalb auch keinen Nationalstaat bilden kann, da ja nicht alle Bürger Teil der Nation sind. Bottomline: Südtirol sollte einen Konsens unter all seinen Bürgern finden und sich dadurch definieren; (was ich mit dem Kaffee und der Nudelmaschine ausdrücken wollte) ich glaube es sollte unsere Kultur sein, obwohl man dort auch nicht von Homogenität unter allen Bevölkerungsteilen sprechen kann, so finde ich sie in Südtirol doch einzigartig und empfinde sie eher als heranwachsende Symbiose als auseinanderdriftende disjunkte Teile!

  2. hunter avatar
    hunter

    dafür will ich aber nicht den guten und günstigen Kaffee in Südtirol oder meine ”Nudelmaschine” aufgeben

    häääääähhhh????

    was anderes: der durchschnittliche kaffeepflücker, der deine kaffeebohnen in einem 12-stunden-arbeitstag erntet bekommt dafür rund 1 euro (am tag). ich denke, dann ist es auch ok, wenn wir für ein exotisches getränk (was der kaffee nunmal ist) auch mehr als einen euro zahlen.

    dass diese modernen Separatisten nach höheren Zielen streben als ihre geistigen(!) Väter im 19. Jahrhundert. Ich bin der Überzeugung, dass dies nicht der Fall ist, sondern dass sich diese Menschen lediglich durch ein anderes Nationalgefühl oder wenn man so will Auffassung, mit ihrer Region(Land) identifizieren.

    da ist sehr wohl ein unterschied, da die zugehörigkeit zu diesen neuen “nationen” (falsches wort) nicht mehr über ein unveränderliches merkmal (ethnie) sondern über eine überzeugung, die man annehmen und ablegen kann, definiert sein soll.

  3. succus avatar
    succus

    Ich war gestern bei der Veranstaltung dabei. Robert Menasse hat mir aus der Seele gesprochen, schade nur, dass die Gesprächsführung nicht ganz mit Menasse mithalten konnte und dass am Ende der Veranstaltung keine Fragen aus dem Publikum zugelassen wurden. pérvasion und ich haben anschließend mit Menasse ein Gepräch geführt. Wir haben ihm erzählt, das wir uns für ein nachnationales Südtirol engagieren und die größten Widerstände von Nationalstaat-Befürwortern kommen, die sich selbst als liberal, links und basisdemokratisch bezeichnen. Menasse konnte das sehr gut nachvollziehen und sprach von einer ähnlichen Situation in Österreich, wo die “Linken” sich durch Visionslosigkeit und Beharrungsvermögen auszeichnen. Er berief sich zudem auf die frühere linke Internationale, welche weit mehr Weitblick aufgewiesen hat.
    Im Publikum anwesend waren auch einige Vertreter genau jener genannten Kreise, ich hoffe, Menasse hat bei ihnen einige Spuren im Sinne einer Normaliserung der Diskussion hinterlassen.

    1. anonym avatar
      anonym

      Wirklich schade dass ich keine Zeit hatte, an dieser Veranstaltung hätte ich zu gerne auch teilgenommen.
      Ich hoffe es waren genau die richtigen “Nationalisten” und “Höflichkeitsbesucher” vor Ort, denen Menasse den einen oder anderen Denkanstoss gegeben hat.

      1. pérvasion avatar

        Soviel ich inzwischen mitbekommen habe (Gespräche, Chats, Kommentare im Web…) sind die Höflichkeitsbesucher und Nationalisten immun gegen Menasses Argumente. Ist natürlich auch ihr gutes Recht.

  4. milf avatar
    milf

    Hat zufällig irgend jemand eine Mitschrift oder sogar eine (Audio-)Aufnahme der Veranstaltung?

    1. succus avatar
      succus

      Ich habe einen Teil mitgeschnitten. Die Qualität ist nicht berauchschend, schick an pervà sion deine Email, dann lasse ich es zukommen.

  5. Rosanna avatar
    Rosanna

    Ich finde beide Zitate unsinnig.

    Was ist daran unsinnig? Noch heute sind selbst viele Italiener mit dem Werk Garibaldis, seiner Mitstreiter und ihrer Nachfolger unzufrieden. Die Annektion des südlichen Tirols war ein Schuss weit über das ursprüngliche Ziel, nämlich die Einigung Italiens (was immer man darunter verstehen mag), hinaus.

  6. Harald Knoflach avatar
    Harald Knoflach

    Robert Menasse erhält für “Die Hauptstadt” den Deutschen Buchpreis 2017
    https://www.deutscher-buchpreis.de/news/eintrag/robert-menasse-erhaelt-den-deutschen-buchpreis-2017/

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