Die heute erschienene Ausgabe des Wochenmagazins ff beinhaltet die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Eigenstaatlichkeit oder Autonomie. Im Rahmen der Erhebungen zum voraussichtlichen Wahlverhalten bei den anstehenden Parlamentswahlen wurde vom Sozialforschungsinstitut Apollis auch folgende Frage gestellt:
Welche (sic) der Vorschläge entspricht eher Ihrer Meinung?
- Die Südtirolautonomie ist ein Erfolgsmodell und soll weiter ausgebaut werden.
- Die Südtirolautonomie ist gescheitert, Südtirol soll ein eigener Staat werden.
Dabei sprachen sich 22% aller Befragten für die Eigenstaatlichkeit aus und 78% für den Ausbau der Autonomie.
Interessant scheinen dabei auch einige Teilergebnisse zu sein:
- Genau ein Viertel der Ladinerinnen, 27% der Deutschen, aber immerhin noch 8% der Italienerinnen sprachen sich für den eigenen Staat aus.
Auffallend ist, dass sich dieses Ergebnis sehr deutlich davon unterscheidet, was Apollis vor eineinhalb Jahren im Auftrag der Arbeitsgruppe für die Selbstbestimmung erhoben hatte. Damals sprachen sich 56% der deutsch- und ladinischsprachigen Südtirolerinnen für die Unabhängigkeit aus (was allerdings ausdrücklich eine Zusammenfassung der Optionen Eigenstaatlichkeit und Angliederung an Österreich war). Laut einer Umfrage von Gruber & Partner (November 2011) waren hingegen nur 14% der Südtirolerinnen für eine Loslösung von Italien. - Keine Partei hat den Alleinvertretungsanspruch für die Unabhängigkeitsbefürworter: Mehr als jeder fünfte SVP-Wählerinnen (21%), 41% der F-Wählerinnen und immerhin noch 13% der Grünwählenden befürworten die Unabhängigkeit. Dies zeigt auch, dass die Konsistenz der unabhängigkeits- oder autonomiefreundlichen Parteien im Landtag keine direkten Rückschlüsse auf die Stimmung im Lande zulässt.
Eine detailliertere Aufschlüsselung der Daten, Erhebungsmethode und -zeitraum sowie Größe des Stichprobenfehlers können in der ff nachgelesen werden.
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