Mit einer Mehrheit von fast 93% (208 dafür, 14 dagegen, 2 Enthaltungen) hat der italienische Senat diese Woche ein Gesetz genehmigt, mit dem an allen Schulen (jeder Schulstufe) das Erlernen der italienischen Nationalhymne zur Pflicht wird* — auch in Südtirol. Außerdem wird der 17. März zum (Schul-)Tag »der nationalen Einheit, der Hymne und der Flagge« erklärt, dessen Ziel es unter anderem ist, »die nationale Einheit zu konsolidieren«.
Einziges Zugeständnis: Autonome Regionen und Provinzen setzen das Gesetz in Übereinstimmung mit Artikel 6 der italienischen Verfassung um, der da lautet
Die Republik schützt mit besonderen Bestimmungen die sprachlichen Minderheiten.
Das kann alles bedeuten — oder nichts. In jedem Fall steht außer Zweifel, dass das Gesetz, Autonomie hin oder her, auch hierzulande umgesetzt werden muss, und dass etwaige Abweichungen vom »nationalen Soll« nur die deutsche und ladinische Schule betreffen.
Was in Südtirol los wäre, wenn an deutschen Schulen eine italienfeindliche Hymne unterrichtet würde, kann sich jeder ausmalen. Und was es für den gesellschaftlichen Zusammenhalt bedeuten würde, wenn italienische (und zugewanderte) Schüler im Lande bald Mameli singen und Staatsflaggen hissen müssten, brauche ich wohl ebensowenig auszuführen.
*) Nationalismus kennt keine Parteigrenzen mehr, daran dürfen sich PD-Sympathisantinnen in Südtirol gerne erinnern, bevor sie dieser angeblichen Linkspartei das nächste Mal ihre Stimme geben. 02
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