In Katalonien ist es, wie hier schon mehrmals beschrieben wurde, anders als in Südtirol schon heute möglich, Produkte entweder in der Staatssprache, zweisprachig oder auch nur in der Minderheitensprache zu beschriften. Weitergehende Pläne, Katalanisch für alle Produkte verpflichtend vorzuschreiben, wurden von einer neuen EU-Konsumentenschutzrichtlinie zunichte gemacht, die auch vom Südtiroler MEP, Herbert Dorfmann (SVP), mitgetragen wurde. Sie orientiert sich ausschließlich an den Staatssprachen und trägt somit in einigen Ländern (wie eben Spanien) aktiv zur Senkung der Minderheitenrechte bei.
Auf Empfehlung der Plataforma per la llengua (Plattform für die katalanische Sprache) wird nun die Generalitat (der katalanische Staat) ihre Ausschreibungspraxis überprüfen: Konzessionäre öffentlicher Dienste, wie Museumsshops, Cateringdienste in landeseigenen Eisenbahnen, Universitätsmensen (u.v.m.) sollen in Zukunft per Ausschreibung dazu verpflichtet werden, ausschließlich Produkte anzubieten, die auch auf Katalanisch etikettiert sind. Das würde eine Lücke schließen: Gerade Großkonzerne wie Coca Cola und Nestlé machen vom Recht, Produkte auch auf Katalanisch zu beschriften — anders als regionale Anbieter — kaum Gebrauch. Werden sie dadurch von einem lukrativen Markt wie der öffentlichen Vergabe de facto ausgeschlossen, ist das ein großer Anreiz, zum Vorteil aller KonsumentInnen auch die katalanische Sprache zu berücksichtigen.
Wann wird Südtirol solche Anreize schaffen?
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