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Integration — gegen die Wand.

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Heute titelt der A.Adige:

Scuola Scioglilingua, gli stranieri studiano italiano e convivenza
Una rete di insegnanti e operatori del sociale, tutti volontari
Così gli immigrati superano l’esame per il “soggiorno”

Aus dem Inhalt:

Corsi d’italiano? «Sì, perché se si fa l’esame in tedesco vale soltanto in Alto Adige. […]»

Wir — Bürger, Medien, NGOs und vor allem die politisch Verantwortlichen — haben also aus der Vergangenheit nichts gelernt. Jahrzehntelang haben Italiener in Südtirol geglaubt, sie könnten ohne Deutschkenntnisse auskommen. Die gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklung tragen wir noch heute. Und jetzt wiederholen wir dieselben Fehler bei den Zuwanderern aus Drittländern — das ist wirklich unentschuldbar, weil wir schon wissen, dass wir damit den Grundstein für weitere soziale Spannungen, Diskriminierung und womöglich Ghettoisierung legen.

Vergleiche hierzu: 01

Cëla enghe: 02 03 04



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Comentârs

5 responses to “Integration — gegen die Wand.”

  1. 1950er avatar
    1950er

    … das muss man schon verstehen: die ewigen “Italienisierer” klammern sich eben im vielsprachigen Europa von heute “an jeden vermeintlichen Strohhalm”! Die so “beglückten” werden dies bald erkennen. – Hoffe ich jedenfalls!

  2. niwo avatar
    niwo

    Die Gleichstellung der Sprachen ist in Südtirol eine Farce – einer der wichtigsten Artikel des Autonomiestatutes ein toter Paragraph. So scheint es nur folgerichtig zu sein, dass im Bereich der Integration, so wie in vielen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens, die lingua franca selbstverständlich die Sprache des Nationalstaates ist. Falsche Rahmenbedingungen (Zugehörigkeit zu einem Nationalstaat) führen eben zu falschen Ergebnissen.

  3. Fabian avatar
    Fabian

    Alle schimpfen über die bösen Kärntner. Alles was die Südtiroler verlangen ist in Südkärnten eine Selbstverständlichkeit. Zweisprachige Ortstafel gibt es dort schon seit Menschengedenken, nur wurde dieses scheinbare Problem von einigen deutschen und slowenischen Nationalisten hochgespielt. Sogar noch nachdem die Slowenen nach dem 1.WK die Abtrennung von reinem deutschen Siedlungsgebiet (einschließlich Klagenfurt und die Hälfte vom Wörthersee) verlangten. Der Abwehrkampf zeigt davon. Im Gegensatz zu Südtirol war bis in die 70 er Jahre alles eitle Wonne, bis dort Nationalisten (Hauptsächlich Slowenen aber auch Deutsche) ein lohnendes Betätigungsfeld fanden……

    1. pérvasion avatar

      Ich kenne mich mit der Geschichte der Kärntner Slowenen zu wenig aus. Alles was ich weiß, ist, dass ihre Situation alles andere als vorbildlich ist und dass sich einflussreiche deutschnationale Organisationen stets vehement gegen die Anerkennung ihrer Rechte eingesetzt haben. Während des Nationalsozialismus kam es zu Umsiedlungen und Deportationen. Und die Sprecherzahl ist im Laufe der letzten Jahrzehnte deutlich gesunken.

      Was das aber mit dem Thema zu tun haben soll, ist mir rätselhaft.

  4. Hartmuth Staffler avatar
    Hartmuth Staffler

    Die Situation der Kärntner Slowenen hat tatsächlich mit dem Thema nichts zu tun, aber da ich mich dort gut auskenne und Freunde sowohl unter den Kärntner Slowenen als auch unter deutschen Kärntnern habe, möchte ich ein wenig zur Aufklärung beitragen. Das Verhältnis zwischen Deutschen und Slowenen ist in Kärnten sogar noch mehr als in Südtirol geschichtlich belastet. Nach dem Ersten Weltkrieg wollte der neue Staat der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS-Staat) sich auch einen großen Teil des deutschsprachigen Kärnten einverleiben. Es kam zum Kärntner Abwehrkampf und in der Folge zu einer Volksabstimmung, die mit großer Mehrheit für Österreich ausfiel. Dabei haben vor allem die vorwiegend slowenisch besiedelten ländlichen Gebiete für Österreich gestimmt, während etwa die mehrheitlich deutschsprachige Stadt Ferlach für Slowenien gestimmt hat, wofür in beiden Fällen wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend waren (die Ferlacher Büchsenmacher erwarteten sich vom SHS-Staat mehr Aufträge als vom besiegten Österreich). Im Zweiten Weltrkrieg haben die deutschen Nazis und die italienischen Faschisten in Slowenien wie in ganz Jugoslawien arg gehaust, zu Kriegsende haben sich die Jugoslawen an Italienern und Deutschen grausam gerächt, wobei wie so oft die Unschuldigen am meisten draufzahlten. In Südkärnten hat fast jede slowenische Familie einen Angehörigen, der von Nazis umgebracht wurde, und jede deutsche Familie einen Angehörigen, der von Tito-Partisanen umgebracht wurde. Das ist noch nicht vergessen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich Österreich verpflichten müssen, den Slowenen in Südkärnten gewisse Rechte einzuräumen – eine Verpflichtung, die nicht immer eingehalten wurde. Jugoslawien bzw. heute Slowenien hat hingegen den Deutschsprachigen in seinem Gebiet nicht die geringsten Rechte eingeräumt. In Südkärnten wurde um die Zahl der zweisprachigen Ortstafeln zumindest gestritten, in Slowenien gibt es bis heute überhaupt keine.
    Kleines Detail am Rande: Titos Vater stammte aus dem Brandtal (Vallarsa) in Welschtirol und seine erste Frau war eine Deutsche aus dem in Slowenien liegenden Marburg.

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