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  • Foreign driver’s license.
    Quotation

    I did my first driver’s license and the only one I thought I’d ever need … in South Africa. When I moved to London, I was easily able to convert my license, the same was done in Thailand and Prague. When I moved to South Korea, I landed up re-doing my entire license again, but was offered it in English so the task wasn’t too tricky. Bring on Italy … I am not able to convert my license here as my licensed country does not have an agreement with Italy, however if I lived in our very close neighboring countries like Germany or Austria the conversion would be easy. So sadly, I hit the drawing board again – okay, I’ll just get my international license in the interim while I figure this all out. This luckily gave me one year of driving legally in Italy possessing my original drivers [sic] and international license even though my international license is valid for another three.
    But once you get your permanent residency in Italy, it means you lose this perk of using your international license and are more illegal than when you drove around like a tourist. Where’s the sense in that? So, I’m now paying taxes, considered a lesser ‘alien’ and am legal here with a permanent doctor, and some benefits, but I can’t drive legally anymore?

    Last resort, I will bite the bullet and do my drivers [sic] for the third time in my life. I’ve done it before, so it can’t be too bad, surely … WRONG! In Italy, the drivers [sic] license test is only offered in Italian or German and in some exceptional cases … French.

    Excerpted from Italy, You’re Driving Me Mad! (Südtiroler Wirtschaftszeitung Nr. 11/23), written by Kira Lang-Pertoll, Kaltern.

    See also: 01 02 03



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  • Nationalistisch uminterpretierte Ardeatinische Höhlen.
    Revisionismus

    Zum 79. Jahrestag des Massakers in den Ardeatinischen Höhlen vom 24. März 1944 brachte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (FdI) eine neue, revisionistische These in Umlauf: Die 335 von den Nazis mit Hilfe der Faschisten als Rache für das Attentat in der via Rasella liquidierten, unschuldigen Menschen seien umgebracht worden, weil sie Italienerinnen waren. Diese Geschichtsfälschung erinnert mich an das rechte Narrativ über die Opfer der Karsthöhlen, die ebenfalls aus ethnisch-nationalen und nicht aus ideologischen Gründen ausgewählt worden seien.

    Wahr ist: In den Ardeatinischen Höhlen wurden von den Nazis — zu einem erheblichen Teil von Italienern ausgesuchte — Menschen hingerichtet, die nahezu ausnahmslos zu Gruppen wie Jüdinnen, Dissidentinnen oder Partisaninnen gehörten. Selbst ohne darauf hinzuweisen, dass neun Opfer gar keine Italienerinnen waren, ist offensichtlich, dass die Nationalität nicht das ausschlaggebende Auswahlkriterium war. Bestimmend waren vielmehr ideologische Erwägungen.

    Kein einziges der Opfer war übrigens am Attentat in der via Rasella beteiligt gewesen.

    Noch tiefer buddelte sich dann Senatspräsident Ignazio Benito La Russa (FdI) in den revisionistischen Schlamm, als er zur Verteidigung seiner Parteichefin in einem Interview mit der rechten Zeitung Libero die Partisaninnen angriff (das Attentat sei kein Ruhmesblatt gewesen) und das — hauptsächlich aus Südtirolern bestehende — Polizeiregiment Bozen, dem das Attentat in der via Rasella gegolten hatte, als Senioren-Musikkapelle verharmloste. Eine Behauptung, die keinem Faktencheck standhält und in jeder Hinsicht völlig aus der Luft gegriffen ist. Das Regiment wurde gerade für die Partisanenbekämpfung ausgebildet und war bewaffnet.

    Die daraufhin laut gewordenen Rücktrittsforderungen gegen La Russa werden wohl wieder ungehört verhallen, während der antifaschistische Konsens in Italien sich erneut einen Schritt weit verabschiedet. Man darf jetzt schon auf den ersten 25. April unter neofaschistischer Führung gespannt sein.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Kinder homosexueller Eltern, EU-Parlament rügt Italien.

    In einem von inzwischen mehreren queerfeindlichen Schritten der Regierung von Giorgia Meloni (FdI) untersagte das italienische Innenministerium den Kommunen kürzlich, weiterhin Kinder von homosexuellen Paaren zu registrieren.

    Vor allem der Bürgermeister von Mailand, Beppe Sala (Europa Verde), machte diesen abermaligen Einschnitt bekannt.

    Das EU-Parlament nahm dies vorgestern zum Anlass, Italien im Rahmen einer Entschließung eine deutliche Rüge auszusprechen:

    Das Europäische Parlament […] verurteilt die Anordnung der Regierung Italiens an den Stadtrat von Mailand, die Registrierung von Kindern gleichgeschlechtlicher Eltern einzustellen; ist der Ansicht, dass diese Entscheidung unweigerlich zu einer Diskriminierung nicht nur gleichgeschlechtlicher Paare, sondern vor allem auch ihrer Kinder führen wird; vertritt die Auffassung, dass diese Maßnahme eine unmittelbare Verletzung der Rechte des Kindes darstellt, die im Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes von 1989 aufgeführt sind; ist besorgt darüber, dass diese Entscheidung Teil eines breiter angelegten Vorgehens gegen die LGBTQI+-Gemeinschaft in Italien ist; fordert die Regierung Italiens auf, ihre Entscheidung sofort zurückzunehmen[.]

    aus der Entschließung (P9_TA(2023)0094) zum Thema »Bericht über die Rechtsstaatlichkeit 2022 – Die Lage der Rechtsstaatlichkeit in der Europäischen Union«

    Italien war bereits eines der absoluten Schlusslichter in der EU und im gesamten sogenannten Westen, was die Anerkennung von Rechten queerer Menschen betrifft. Mit dieser reaktionären Regierung unter neofaschistischer Führung sind weitere deutliche Einschnitte zu befürchten, die — gerade in einem Land wie Italien (vgl. 01 02) — selbst im Falle eines späteren Regierungswechsels Jahre erfordern würden, bis sie wieder ansatzweise rückgängig gemacht sind. Der individuelle, aber auch der gesellschaftliche Schaden, der in der Zwischenzeit angerichtet wird, ist ohnehin enorm.

    Da über den Änderungsantrag (B9-0189/2) von Renew, mit dem der Passus in die Entschließung eingefügt wurde, nicht namentlich abgestimmt wurde, konnte ich nicht eruieren, wie der Südtiroler Abgeordnete Herbert Dorfmann (SVP) abgestimmt hat.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02 03



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  • Superare Tolomei, atto di giustizia.
    Quotation

    Una bugia ripetuta mille volte diventa una apparente verità. Cosi è stato con l’italianizzazione forzata del SudTirolo, che ha cambiato la percezione stessa di questo territorio agli occhi degli italiani.

    Cancellare la falsa toponomastica fascista non dovrebbe essere una battaglia lasciata agli indipendentisti, ma un atto di giustizia reclamato da noi italiani, per riparare ai soprusi commessi e per farla finita con le mistificazioni.

    Andrea Franzoso, scrittore, Bruneck, citato dall’edizione odierna del Venerdì di Repubblica

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 || 01 02 03



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  • Italien: Bildungsminister befördert Duce-Fan.

    Erst kürzlich war ein Manager der öffentlichen Softwarefirma 3-I S.p.A., Claudio Anastasio, zurückgetreten, weil er nach seiner Ernennung durch Regierungschefin Giorgia Meloni (FdI) in einer internen E-Mail aus einer Rede des Diktators Benito Mussolini zitiert hatte.

    Bei Marco Ugo Filisetti ist das ganz anders.

    Nach seinem altersbedingten Ausscheiden als Vorsitzender des — direkt Rom unterstellten — Regionalen Schulbüros für die Marken, wurde er nun von Bildungsminister Giuseppe Valditara (Lega) als Experte für die Themen Dezentralisierung und Ansehen der Lehrerinnen (!) in sein Haus geholt.

    Filisetti liebt es, Briefe zu verfassen, die aus der Zeit zwischen 1922 und 1945 stammen könnten. In den Marken hat er nicht nur gerne den faschistischen Bildungsminister Giovanni Gentile zitiert, sondern — wie Claudio Anastasio — auch schon mal den sogenannten Duce selbst. Besonders anlässlich ihm wichtiger Feiertage wie dem 4. November erinnerte er gerne an die angeblichen Heldentaten der jungen Italienerinnen im Ersten Weltkrieg, deren Aufopferungsbereitschaft auch den heutigen Jugendlichen als Vorbild dienen könne.

    Im Gegensatz zu Anastasio tat Filisetti dies aber nicht im internen Schriftverkehr eines staatlichen Unternehmens, sondern ganz öffentlich in Briefen, die an die Schülerinnen der Region gerichtet waren. Obwohl er damit immer wieder weit über die Marken hinausgehende Polemiken verursachte, musste er nie zurücktreten. Im Gegenteil: Von der rechtsrechten Regierung wird er jetzt auch noch befördert, und das in einem sensiblen Bereich wie dem der Bildung.

    Dass dies zufällig geschieht, ist kaum anzunehmen. Vielmehr ist damit eine abermalige Verschiebung des Denk- und öffentlich Sagbaren verbunden, und zwar mit offizieller Deckung und Zustimmung der Regierung von Giorgia Meloni.

    Während in Südtirol der auch von FdI vorgebrachte Vorwurf im Raum steht, das Schulsystem sei — ohne mehrsprachige Schule — nicht fit für die Zukunft, macht Valditara Nägel mit (Holz-)Köpfen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Clara Ponsatí zurück in Barcelona.
    Verhaftet und wieder freigelassen

    Die ehemalige katalanische Bildungministerin Clara Ponsatí (Junts) ist heute nach fünf Jahren im Exil erstmals wieder in den südlichen, zum spanischen Staat gehörenden Teil Kataloniens gereist. In der Hauptstadt Barcelona gab die EU-Parlamentarierin, die die Staatsgrenze ohne Probleme überquert hatte, am Sitz der Journalistenvereinigung eine Pressekonferenz. Anschließend wurde sie im Auftrag des spanischen Tribunal Supremo auf offener Straße von den Mossos d’Esquadra verhaftet, obwohl sie als Abgeordnete parlamentarische Immunität genießt — übrigens ausdrücklich vom EuGH wiederhergestellt. Ponsatí soll in Kürze einer Haftrichterin vorgeführt werden.

    Sie wird von den spanischen Behörden wegen des Unabhängigkeitsreferendums vom 1. Oktober 2017 seit Jahren politisch verfolgt. Solange sich Ponsatí im europäischen Ausland aufhielt, waren jedoch alle Auslieferungsanträge gescheitert.

    Gegen die Verhaftung haben bereits mehrere zivilgesellschaftliche Organisationen zu Protestkundgebungen vor dem Justizpalast in Barcelona aufgerufen.

    Nachtrag vom 29. März 2023: Ponsatí wurde aufgrund eines von ihrem Anwalt Gonzalo Boye geforderten Habeas Corpus noch gestern auf freien Fuß gesetzt. Ihr wurde eine Vorladung des Tribunal Supremo für den 24. April übergeben. Medienberichten zufolge soll sie aber bereits wieder auf dem Weg nach Brüssel sein, um an den Sitzungen des EU-Parlaments teilzunehmen.

    Cëla enghe: 01 02 || 01



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  • Humza Yousaf wird schottischer First Minister.

    Nachdem die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon (SNP) am 15. Februar überraschend ihren Rücktritt angekündigt hatte, wurde heute ihr bisheriger Gesundheitsminister, Humza Yousaf, zum Nachfolger als Parteivorsitzender — und gleichzeitig zum designierten First Minister — gewählt. Mit seiner Wahl ist auch der Verbleib der Schottischen Grünen in der Regierungskoalition gesichert. Sie hatten sich je nach Wahlsiegerin ausdrücklich auch einem Wechsel in die Opposition vorbehalten. Yousaf, der von 2018 bis 2021 auch als schottischer Justizminister gedient hatte, setzte sich in der Stichwahl nur knapp gegen Finanzministerin Kate Forbes durch — mit 52% der Stimmen.

    Für morgen ist bereits die offizielle Wahl zum Regierungschef geplant, übermorgen soll der erst 37-Jährige dann bereits angelobt werden. In seiner ersten Rede als Parteichef bezeichnete er es als großartige Botschaft, dass Hautfarbe und Glaube kein Hindernis seien, um Schottland als First Minister vorzustehen. Er erinnerte daran, dass seine Großeltern, die damals nur geringe Englischkenntnisse vorzuweisen hatten, erst vor rund 60 Jahren aus Punjab nach Schottland gezogen waren.

    Bezüglich des Hauptziels seiner Partei bekräftigte er, dass Schottland die Eigentaatlichkeit dringender benötige als je zuvor. Und er, der der bisher jüngste Amtsinhaber sein wird, gehöre der Generation an, die die Unabhängigkeit liefern werde.

    Yousafs Vorgängerin Sturgeon war so lange First Minister wie niemand zuvor. Sie hatte das Amt von Alex Salmond (SNP, inzwischen Alba) übernommen hatte, nachdem die Schottinnen 2014 gegen die Gründung eines unabhängigen Staates gestimmt hatten. Unter ihrem Vorsitz hatte die Partei mehrere große Wahlerfolge gefeiert. Spätestens seit dem Brexit versuchte Sturgeon — bis zuletzt ohne konkreten Erfolg — , die Durchführung eines weiteren Unabhängigkeitsreferendums zu ermöglichen.

    Cëla enghe: 01



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