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  • Mindestsicherung in Gefahr?

    Die Trentiner Ableger der sogenannten konföderierten italienischen Gewerkschaften CGIL, CISL und UIL warnen, dass die Zentralregierung von Giorgia Meloni (FdI) die Zuständigkeiten von Südtirol und Trentino in den Bereichen Arbeit und Soziales massiv beschneiden könnte.

    Im Arbeitsdekret der Regierung, mit dem auch das Bürgergeld abgeschafft werden soll, fehle jeder Hinweis auf die Kompetenzen der beiden autonomen Länder. Damit seien soziale Maßnahmen auf Landesebene wie die Mindestsicherung gefährdet.

    Eine parlamentarische Delegation der Rechten hätten die Gewerkschaften schon vor einiger Zeit auf die Notwendigkeit hingewiesen, in der Notverordnung der Regierung eine Schutzklausel zu verankern, doch nach wie vor fehle sie in den Entwürfen. Wenn sie nicht vor Veröffentlichung der Maßnahme eingefügt werde, könnte das weitreichende Folgen haben.

    Cëla enghe: 01 02 || 01



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  • Frecciarossa: tedesco no, cinese sì.

    E anche sul Frecciarossa Roma-Bozen il «nostro» bilinguismo, quello tedesco-italiano, prescritto dalla legge ma dettato anche dalle regole del rispetto e del buonsenso, rimane lettera morta. Me ne sono reso conto durante un recente viaggio, e mi è stato poi confermato da persone che quel collegamento lo usano con una certa frequenza.

    In questo caso alla discriminazione si aggiunge anche la beffa, perché Trenitalia, impresa pubblica che operando in Sudtirolo da decenni la normativa la conosce benissimo (ma se ne infischia), sui display informativi e nella megafonia fa ampio uso di altre lingue, che la legge non prescrive. Concretamente l’inglese, il francese e — addirittura — il cinese, oltre all’italiano:

    Foto mie – clicca per ingrandire

    Sembra quasi — giusto per non dire che se ne ha la certezza — che la marginalizzazione del tedesco segua un preciso disegno. Anche perché altrimenti usarlo dovrebbe essere una scelta obbligata, se non per rispetto verso la popolazione residente o verso le leggi, almeno per il fatto che il treno porta in una regione che confina con paesi di lingua tedesca.

    Oltre alla lingua tedesca, poi, manca completamente dagli annunci, dalla cartografia e dalle tabelle orarie dei collegamenti successivi anche la toponomastica «bilingue» (quella che su ogni sentierino di montagna dev’essere tassativamente presente, per intenderci):

    Foto mie – clicca per ingrandire

    Infine, giusto per mettere la ciliegina sulla torta, anche l’annuncio vocale in arrivo a Bozen è esclusivamente in italiano e inglese.

    Trattandosi di un servizio che, in quanto collega le due capitali, spesso viene utilizzato anche dai politici sudtirolesi che si recano a Roma, mi chiedo se non si siano mai accorti di questo ennesimo sistematico sopruso o se invece ormai anche loro si siano rassegnati al fatto che in Italia è impossibile far rispettare i nostri diritti.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01 02



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  • Ramelli: Befriedung mit Faschogruß.
    Giuseppe Sala und Ignazio La Russa

    Zum wiederholten Mal hat gestern der grüne Bürgermeister von Mailand, Giuseppe Sala, an der Gedenkfeier für den 1975 von Linksextremisten umgebrachten Neofaschisten Sergio Ramelli teilgenommen, der inzwischen zu einer Märtyrerikone des italienischen Rechtsextremismus avanciert ist. Jahr für Jahr treffen sich in der lombardischen Hauptstadt hunderte Faschistinnen, um am Schauplatz des Mordes eine schauderhafte Zeremonie mit römischen Grüßen abzuhalten. Heuer sollen sich rund tausend Teilnehmerinnen eingefunden haben.

    Immer wieder waren in den vergangenen Jahren auch wichtige Vertreterinnen von FdI wie der EU-Abgeordnete Carlo Fidanza bei diesem grässlichen »inoffiziellen« Teil der Gedenkfeier zugegen.

    Tweet von Repubblica

    Die Beteiligung des Mailänder Bürgermeisters am offiziellen Teil geht indes auf Giuliano Pisapia (PD) zurück — seine Vorgängerin Letizia Moratti (FI) war nie dabei gewesen.

    Besondere Brisanz hatte die diesjährige Veranstaltung allerdings, weil Giuseppe Sala daran Seite an Seite mit dem Senatspräsidenten Ignazio Benito La Russa (FdI) teilnahm. Der war wenige Tage zuvor, am Tag der Befreiung vom Faschismus, nach Tschechien geflüchtet, wo er demonstrativ an den Ehrungen für den antisowjetischen Studenten Jan Palach teilnahm.

    Im Vorfeld des 25. Aprils hatte er keck behauptet, in der italienischen Verfassung sei gar nicht von Antifaschismus die Rede.

    Fragen der Journalistinnen, die gestern wissen wollten, was er vom inoffiziellen Teil der Gedenkfeiern halte — den zu erwartenden römischen Grüßen — wich La Russa auf arrogante und aggressive Weise aus (vgl. 01 02). Stattdessen sprach er von »nationaler Befriedung«, einem rechten Code für die Gleichstellung von Faschismus und Antifaschismus, die er allerdings mit seiner Abwesenheit am 25. April selbst verraten hat.

    Dieser »Befriedung« unter revisionistischen Vorzeichen leistete der grüne Bürgermeister mit seiner Anwesenheit — bei gleichzeitiger Duldung der extremistischen Zeremonien — jedoch erneut Vorschub. Bei der letztjährigen Feier stand übrigens Giorgia Meloni (FdI) direkt neben ihm, damals noch als Oppositionspolitikerin.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 || 01 02 03



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  • ›Die Schule wird das dann schon richten.‹
    Quotation · Andrea Abel im Podcast von Wolfgang Mayr

    Was wir [im Rahmen der zweiten Kolipsi-Studie] auch gesehen haben — und da möchte ich wieder auch die Eltern stärker in die Pflicht nehmen — ist, dass tendenziell die Eltern natürlich daran interessiert sind, dass:

    • ihre Kinder die zweite Sprache gut lernen [und dass] sie ihre Kinder dabei unterstützen möchten, dass Freundschaften außerhalb der Schule mit Personen der anderen Sprache geschlossen werden;
    • für den Zweitspracherwerb etwas gemacht wird.

    Wenn wir die Eltern dann aber gefragt haben, was sie persönlich dafür machen, wie sie sich dafür einsetzen, dann fallen die Antworten sehr, sehr bedenklich aus — nämlich der persönliche Einsatz ist einfach sehr, sehr gering. [Das] heißt für uns: »Okay, bitte, da ist die Schule, macht das!« oder »die anderen sollen das machen, wir haben Interesse gezeigt«, aber das ist es auch. Also da muss man schon auch die Mehrsprachigkeit, die Zweisprachigkeit vorleben und sich selbst auch ein bisschen einsetzen dafür und nicht nur alles an die Schule abschieben. Das ist ja auch ein bisschen die Tendenz jetzt, Kinder auch aus einsprachigen Elternhäusern in das andere Schulsystem zu schicken, mit dem Wunsch »die Schule wird das dann schon richten«. Ist ja jetzt aktuell auch sehr stark diskutiert, die Medien berichten ja ausführlich darüber.

    Andrea Abel, Sprachwissenschafterin (Eurac/Uni Bozen), im SaltoPodcast von Wolfgang Mayr mit dem Titel »Welche Schule braucht das Land?« – Transkription und Hervorhebungen von mir

    Serie I II III

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Brixen will Kinder gleichgeschlechtlicher Paare eintragen.

    Am Donnerstag verabschiedete der Brixner Gemeinderat einen Antrag, demzufolge sich die Gemeinde gegenüber dem italienischen Parlament für die Eintragung von Kindern gleichgeschlechtlicher Paare starkmachen wird. Zudem sollen unverzüglich die entsprechenden meldeamtlichen Schritte eingeleitet werden, sobald es dafür eine Rechtsgrundlage gibt.

    Das Team K, das den Vorschlag eingebracht hatte, hätte sich gewünscht, dass die Gemeinde noch etwas weiter geht und der Gesetzeslage ungeachtet sofort mit den Eintragungen beginnt. Dennoch ist das Votum eine wichtige Willensbekundung zugunsten der Gleichberechtigung.

    Unterstützung für den Vorstoß kam aus den Reihen der Grünen Bürgerliste, der SVP und des PD.

    Der Vertreter von FdI im Gemeinderat, Antonio Bova, zeigte sich über die Annahme des Antrags entsetzt, weil die Gemeinde über ihre Zuständigkeiten hinausgegangen sei. Womit, ist unklar. Ferner gebe es dem Rechtsaußen zufolge ein Recht auf einen Vater und eine Mutter. Das ist erstens eine Lüge, wenn man zum Beispiel an Alleinerziehende denkt; und zweitens erschließt sich mir nicht, wie die Benachteiligung von Kindern gleichgeschlechtlicher Paare diesem angeblichen Recht dienen sollte.

    Allerdings hatte das EU-Parlament Italien erst kürzlich klar für diese Diskriminierung gerügt.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02



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  • Antrag von Ponsatí an Nazi übergeben.
    EU-Parlament

    Nach ihrer jüngsten illegalen Festnahme (und sofortigen Freilassung) in Katalonien, hat die von der spanischen Justiz wegen ihrer Rolle beim Referendum vom 1. Oktober 2017 verfolgte EU-Abgeordnete Clara Ponsatí (JxC)  beim Europäischen Parlament einen Schutzantrag gestellt.

    In der Zwischenzeit war Ponsatí mindestens ein weiteres Mal in Barcelona und blieb unbehelligt.

    Der für die Behandlung des Schutzantrags zuständige parlamentarische Rechtsausschuss hat nun den bulgarischen Rechtsextremisten und bekennenden Fan eines Europa der Nationalstaaten Angel Dzhambazki zum Berichterstatter in dieser Frage ernannt. Diese Rolle hatte das Mitglied der EKR-Fraktion, deren Co-Vorsitzender damals Raffaele Fitto (FdI) war, bereits beim Antrag auf Aufhebung der parlamentarischen Immunität von Carles Puigdemont, Clara Ponsatí und Toni Comín (alle JxC) inne. Das entsprechende Verfahren war von mehreren Unregelmäßigkeiten gekennzeichnet und endete im März 2021 zu ungunsten der drei Katalaninnen — deren Immunität nach der Verhaftung von Puigdemont auf Sardinien allerdings vom EuGH vorläufig wiederhergestellt wurde.

    Dzhambazki im EU-Parlament (Quelle: TwitterVideo)

    Im Februar 2022 sorgte Dzhambazki im EU-Parlament für einen Eklat, als er am Ende einer Rede, in der er unter anderem Orbán und die Fidesz vehement verteidigt hatte, demonstrativ den Hitlergruß machte.

    Diesen Freund der spanischen Vox (und der italienischen FdI) hält der Rechtsausschuss also für geeignet, federführend den Antrag von Clara Ponsatí zu betreuen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



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  • Federico Steinhaus sull’antisemitismo in Sudtirolo.
    Quotation

    In Alto Adige come siamo messi oggi con l’antisemitismo?

    Bene. L’Alto Adige ha una storia di antisemitismo, persecuzioni, deportazioni; poi c’è stata l’era Magnago. Siamo alla terza generazione di presidenti della provincia e l’atteggiamento è cambiato. Il rapporto con Kompatscher è eccellente. Stiamo ristrutturando completamente il Museo ebraico di Merano con un finanziamento totale della Provincia. Era anche stato istituito con soldi della provincia all’epoca di Durnwalder. Di conseguenza il lavoro sulla memoria e sulla lotta contro il pregiudizio lo stiamo facendo con le istituzioni. Il Museo Ebraico di Merano sono trent’anni che viene visitato dalle scuole proprio su sollecitazione della Provincia e delle istituzioni scolastiche. L’era Magnago è stata difficile ma si è chiusa. In un mio libro precedente «Una giornata della memoria. 364 giornate dell’indifferenza» (Raetia), elenco tutto l’antisemitismo che c’è stato in Alto Adige. Anche con la Chiesa Cattolica i rapporti sono eccellenti. Il vescovo Egger è stato un amico; quando abbiamo inaugurato il Museo ebraico a Merano nel 1995 lui è venuto, ha fatto un discorso e poi al pomeriggio a un certo punto concluse le celebrazioni per l’inaugurazione, una volta che gli invitati se n’erano andati, allorché dovevamo raccoglierci per la preghiera pomeridiana, Egger ha chiesto di poter pregare con noi: è entrato in Sinagoga, si è preso il libro di preghiere in ebraico e ha pregato con noi. Più di così…

    Dall’intervista con Federico Steinhaus, presidente della Comunità ebraica di Merano per 40 anni, pubblicata sull’inserto sudtirolese del Corriere del 23 aprile 2023.1La confusione tra minuscole e maiuscole (Provincia/provincia, Museo Ebraico/Museo ebraico) è dell’originale.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07

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      La confusione tra minuscole e maiuscole (Provincia/provincia, Museo Ebraico/Museo ebraico) è dell’originale.


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