Auch auf Südtirols Skipisten wird die deutsche Sprache immer mehr zur Fremdsprache (vgl. 01
02
), wie unter anderem diese sicherheitsrelevanten Hinweise am Kronplatz/Plan de Corones zeigen:
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Nur die internationale Lingua franca Englisch und die Staatssprache Italienisch finden hier noch Berücksichtigung. Deutsch und Ladinisch? Fehlanzeige. Dabei befindet sich der »Hausberg von Bruneck«, einschließlich des gesamten Gipfels, zu einem großen Teil auf dem Gemeindegebiet der ladinischen Gemeinde Mareo.
Als es ein Verein ohne Gewinnabsichten wie der AVS gewesen war, der auf unseren Bergen einsprachige Schilder aufgestellt hatte, war das Tohuwabohu enorm. Weil es die »falsche« Einsprachigkeit war, schalteten sich zuerst der Präfekt und dann die römische Regierung ein, die mitunter mit der Entsendung des Heeres drohte. Staatsanwalt Guido Rispoli faselte gar etwas von »ethnischer Säuberung«. Bei allen Differenzen bezüglich der vom Faschismus oktroyierten Ortsbezeichnungen schien aber große Einigkeit darüber zu herrschen, dass sicherheitsrelevante Informationen möglichst zwei- bzw. dreisprachig sein müssten.
Auf die römische Regierung, das Heer und die Staatsanwaltschaft können wir am Kronplatz — von wegen Gleichbehandlung — wohl lange warten. Aber vielleicht könnten ja die betroffenen Gemeinden und die Landesregierung für eine angemessene Berücksichtigung der Landessprachen sorgen? Wenn schon die Skigebietsbetreiber null sprachliche Sensibilität aufbringen…