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  • Zur verhinderten Frauenquote in der Region.

    Der Regionalrat von Südtirol und Trentino, wo (vor allem wegen der südlichen Nachbarprovinz) die Rechten klar in der Mehrheit sind, hat sich diese Woche für eine Geschlechterklausel in der Regionalregierung ausgesprochen, die ein regelrechtes Armutszeugnis ist. Eine ursprünglich auch von der SVP mitunterzeichnete Vorlage der Grünen hätte vorgesehen, dass der Frauenanteil in der Exekutive mindestens jenen — ohnehin geringen — der Legislative hätte widerspiegeln müssen. Letztendlich einigte man sich auf einen Kompromiss, den man getrost als Hohn bezeichnen kann: es reicht, dass beide Geschlechter in der Regierung vertreten sind. Dem ist mit einer einzigen Frau Genüge getan.

    Auf Südtiroler Seite haben sich vor allem LH-Stv. Marco Galateo (FdI) und LR Christian Bianchi (Uniti/Lega) gegen die Einführung einer Quote ausgesprochen, was ihre unendliche Präpotenz beweist. Beide sitzen hierzulande dank einer Quote — dem Proporz — in der Landesregierung, die sie nicht nur dankend angenommen, sondern sogar überstrapaziert und zu ihren Gunsten ausgereizt haben, um durch Aufrundung einen zweiten italienischen Landesrat zu erzwingen.

    Sogar die Vergrößerung der Landesregierung auf elf Mitglieder wurde nötig — und eine eilige Ad-hoc-Abänderung des Autonomiestatuts ins Spiel gebracht.

    Eine einfache Beteiligung hat FdI und Lega ausdrücklich nicht gereicht, und das obwohl (oder gerade weil) die Italienerinnen in Südtirol keine minorisierte Gruppe darstellen.

    Minorisierung

    Hingegen sind Frauen wohl ein Paradebeispiel für Minorisierung: obschon in der Bevölkerung zahlenmäßig in der Mehrheit, sorgen insbesondere strukturelle Hürden und ihre historische gesellschaftliche Marginalisierung (Patriarchat) für eine chronische Benachteiligung und Mindervertretung in vielen Bereichen, unter anderem Politik und Wirtschaft.

    Doch dafür haben Rechtsradikale natürlich keinerlei Verständnis. Während sie die nationale Mehrheit zur Minderheit stilisieren, die sie unter keinen Umständen ist, können sie ihre Frauenverachtung nicht verbergen. Marco Galateos perfide Aussage, Frauen seien doch keine schutzwürdigen Pandabären, ist kein Ausrutscher (vgl. 01), sondern Ausdruck tiefsitzender Misogynie.

    Mehrheitsquoten statt Minderheitenschutz

    Während sie sich Frauen gegenüber quotenfeindlich gibt, treibt die italienische Rechte aber ungeniert eine weitere Pervertierung des Sprachgruppenproporzes zu ihren Gunsten — sozusagen eine Übererfüllung der Quote bzw. eine Besserstellungsklausel — voran, indem sie ausschließlich für die nationale Mehrheit eine positive Diskriminierung im Statut verankern will.

    Das ist denn auch der gemeinsame Nenner zwischen Frauen- und Minderheitenquote. Sowohl Männer als auch nationale Mehrheiten sind, um bei Galateos hanebüchenem Vergleich zu bleiben, sicher keine Pandabären, doch mit ihrer Bevorzugung (also der Diskriminierung von Frauen und Minderheiten) haben die Rechten sicher kein Problem.

    Trotz roter Linien und Reißleinen sitzt die SVP mit diesen Gestalten weiterhin in einer gemeinsamen Regierung, legitimiert sie dadurch und verleiht ihnen Macht.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06



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  • Spusu kann es mehrsprachig.

    Erst 2020 war der österreichische Mobilfunkanbieter Spusu — aus Südtiroler Sicht — vielversprechend in den italienischen Markt eingestiegen, da der Dienst in Teilen zweisprachig (Italienisch und Deutsch) verfügbar war. Zudem stand das Versprechen eines weiteren Ausbaus der Mehrsprachigkeit im Raum.

    Trotzdem hat sich auch Spusu inzwischen dem gängigen Muster italienischer Einsprachigkeit im einsprachig italienischen Nationalstaat angepasst und sämtliche Inhalte und Services in deutscher Sprache eingestellt.

    Dass Spusu es auch mehrsprachig kann, zeigt der Anbieter hingegen in der mehrsprachigen Schweiz. Dort sind die Österreicher ebenfalls tätig und schaffen es ohne Mühe, den Dienst vollwertig in drei Sprachen anzubieten.

    Bildschirmausschnitt spusu.ch – Deutsch

    Bildschirmausschnitt spusu.ch – Französisch

    Bildschirmausschnitt spusu.ch – Italienisch

    In der nahen Eidgenossenschaft ist das allerdings auch nichts Außergewöhnliches, sondern die ganz gewöhnliche Praxis. Verwunderlich wäre dort deutsche Einsprachigkeit und nicht die Berücksichtigung von Französisch und Italienisch, manchmal auch Rätoromanisch und Englisch. Weshalb in der Schweiz auch nicht zu befürchten ist, dass bei Spusu in Zukunft Sprachoptionen wegfallen werden.

    Eher als um Sprecher- und Nutzerzahlen geht es nämlich um den Denkrahmen, den in unserem Fall der Nationalstaat vorgibt. Dass andere Sprachen als die dominante drangsaliert und marginalisiert werden, gehört hier zur akzeptierten Normalität.

    Dass zudem in Südtirol weder die Landespolitik, noch beispielsweise Verbraucherschützerinnen Handlungsbedarf sehen und wenigstens sensibilisierend auf Privatunternehmen einwirken, ist jedenfalls nicht hilfreich.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 | 05 06



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  • Regierungskommissariat: Kein Anschluss unter dieser Adresse.
    Beschwerden und Anfragen werden ignoriert

    Ende August 2024 hatte ich mich mit einer zertifizierten E-Mail (ZEP) an das Bozner Regierungskommissariat gewandt, um auf die häufig einnamig italienische Angabe von Wohnadressen (Straßenbezeichnungen) auf den Identitätskarten im Kreditkartenformat (EIK) hinzuweisen und mich danach zu erkundigen, ob das Problem bekannt ist und bald einer Lösung zugeführt wird. Außerdem habe ich gefragt, ob ich das Recht habe, einen Ausweis mit — illegal — einnamiger Angabe der Anschrift austauschen zu lassen und wie ich eine formale Beschwerde einreichen kann. Nicht zuletzt habe ich auch auf die Einsprachigkeit einiger Digitalfunktionen der EIK hingewiesen.

    Seitdem sind knapp fünf Monate vergangen, ohne dass ich eine wie auch immer geartete (meinetwegen auch abweisende, ablehnende, verzögernde) Antwort zu erhalten. Als hätte ich meine Anfrage gar nicht verschickt. Das beweist für mich, wie bürgerinnenfern und dysfunktional diese eigentlich überflüssige staatliche Institution ist — und wie wenig den italienischen Staat die verbrieften Rechte, aber auch die Sorgen und Bedenken der sprachlichen Minderheiten interessieren. Alles wird ausgesessen.

    Dabei ist das Regierungskommissariat bis heute das einzige für die Ahndung von Zwei- und Dreisprachigkeitsverstößen in Südtirol zuständige Amt. Im internationalen Vergleich (Québec, Cymru/Wales, Katalonien, Baskenland, Galicien) ist es hingegen üblich, dass diese Aufgabe den mehrsprachigen autonomen Gebieten selbst übertragen wird.

    Das Schweigen des römischen Wachhunds in Bozen ist kein Zufall und keine Ausnahme. Dies bezeugt die Tatsache, dass dem Amt für Landessprachen und Bürgerrechte (AfLB) — das selbst keine Verstöße ahnden kann — Dutzende Meldungen über Missstände vorliegen und auch Daten des Astat von einer systematischen Missachtung der einschlägigen Rechte zeugen (01 02), vom Regierungskommissariat jedoch so gut wie keine Strafen verhängt werden.

    Das Kommissariat als Vetretung des Zentralstaats in Südtirol sieht seine Aufgabe ganz offensichtlich nicht darin, die amtliche Mehrsprachigkeit und somit die Rechte der Bürgerinnen zu fördern, sondern versteht sich vielmehr als eine Art Gatekeeper, der die Verantwortlichen vor berechtigten Beschwerden und nötigen Strafen schützt.

    Damit wird der Minderheitenschutz, der unserer Autonomie zugrunde liegt, ad absurdum und die Bevölkerung an der Nase herum geführt.

    Ich meinerseits hatte mich in einer anderen Angelegenheit bereits im Februar 2020 — also vor bald fünf Jahren — ans Regierungskommissariat gewandt, und zwar ebenfalls mit einer zertifizierten E-Mail. Eine Antwort ist auch diesbezüglich bis heute nicht eingetroffen.

    Zum Glück ist der Versand eines solchen digitalen Einschreibens kostenlos, denn sonst wäre das rausgeschmissenes Geld. Vom Staat verarschen lassen kann man sich jetzt gratis.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



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  • Absurde Vorwürfe wegen Sanierung der Luegbrücke.

    Die Sanierung der Luegbrücke am Brenner vernebelt offenbar in Südtirol so manchen den Verstand. Kürzlich erhob ein Hotelier sogar den Vorwurf, Österreich wolle Touristinnen absichtlich von Südtirol fernhalten. Zudem nannte er ausgerechnet die Morandibrücke (heute: San-Giorgio-Brücke) in Genua als nachzuahmendes Beispiel, da deren Neubau nur ein Jahr gedauert habe, während die Arbeiten an der Luegbrücke zweieinhalb bis drei Jahre in Anspruch nehmen werden.1gemeint ist die Phase, in der der Verkehr zeitweise nur einspurig fließen wird

    Faktencheck: Zwischen Einsturz der alten und Eröffnung der neuen Brücke in Genua vergingen fast auf den Tag genau zwei Jahre. Die reine Bauzeit betrug rund anderthalb Jahre.

    Nun, es ist nicht zu hoffen, dass mit dem ziemlich missglückten Vergleich der Wunsch verbunden war, man möge doch einfach abwarten, bis die Luegbrücke einstürzt. Um die Arbeiten zu beschleunigen, wäre aber — wenn schon kein unkontrollierter wie in Genua — zumindest ein kontrollierter Einsturz nötig. Ein Totalabbruch mit anschließendem Neubau ist nämlich auch deshalb wesentlich schneller umsetzbar, weil während der Arbeiten kein Verkehr fließt, der schon an sich den Bau behindert, zudem aber auch noch die Logistik verkompliziert und viel stringentere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich macht. Eigentlich ein No-Brainer…

    Manchen Touristikerinnen — aber sicher nicht den Frächtern — wäre es ja vielleicht tatsächlich lieber, wenn der Verkehr über den Brenner vollständig zum Erliegen käme, dafür aber »nur« für ein Jahr (wobei es jedoch in Genua, wie gesagt, zwei Jahre waren). Die Zeit ließe sich dann ja für die eine oder andere qualitative Erweiterung nutzen.

    Die Luegbrücke, die übrigens als längste Brücke der A13 fast doppelt so lang wie die San-Giorgio-Brücke ist und auf besonders instabilem Gelände steht, soll zudem gar nicht während dem gesamten Zeitraum von voraussichtlich zweieinhalb bis drei Jahren einspurig2also eine Spur pro Fahrtrichtung befahrbar sein. Allein 2025 sind 180 Tage mit zweispuriger Verkehrsführung angekündigt — das ist im Durchschnitt fast jeder zweite Tag.

    Wenn die Strecke für die Hälfte der Zeit zwei- und für die andere Hälfte der Zeit einspurig befahrbar ist, kann sie insgesamt — wiewohl verlangsamt — rund 75 Prozent des Verkehrs führen. In Genua stand der Verkehr für knapp zwei Jahre still.

    Welches Interesse Österreich haben sollte, Südtirol vom Verkehr abzuschneiden, ist mir sowieso unverständlich. Zwar nicht in demselben Ausmaß wie Gäste aus dem Norden für Südtirol, aber trotzdem stellen auch die Italienerinnen eine wichtige Gästegruppe in Nordtirol dar — und die haben dann genau dieselben Zufahrtmöglichkeiten wie die Touristinnen, die nach Südtirol wollen. Mit einer unnötigen Verkehrsbehinderung würde man sich also auch ins eigene Fleisch schneiden.

    Anstatt immer nur zu pöbeln und sich dabei lächerlich zu machen, könnten sich Wirtschaftstreibende in Südtirol ja auch einmal Fragen, was sie selbst — und zwar konkret — zur Verkehrminderung und somit neben der Entlastung der Autobahn auch zum Klima- und Gesundheitsschutz beitragen können. Seit Jahrzehnten steigen sowohl die Gästezahlen als auch der Lkw-Transitverkehr. Die Folgen eines überhitzten Geschäftsmodells, das längst ein erträgliches Ausmaß überschritten hat, per Aufhebung der Transitbeschränkungen noch mehr als bisher auf die Allgemeinheit abzuwälzen, halte ich jedenfalls für keinen akzeptablen Vorschlag.

    Derzeit habe ich aber ohnehin den Eindruck, dass die Wehleidigkeit der Wirtschaftslobbys öfter zu Schlagzeilen geführt hat als Berichte über tatsächliches Verkehrschaos am Brenner.

    Cëla enghe: 01 02 03

    • 1
      gemeint ist die Phase, in der der Verkehr zeitweise nur einspurig fließen wird
    • 2
      also eine Spur pro Fahrtrichtung


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  • Bald auch kein Rechnungshof mehr?
    Ausgezuzelte Autonomie

    Während die Wiederherstellung der beschnittenen Zuständigkeiten kaum vom Fleck kommt und die italienischen Rechtsparteien im Gegenzug eine Schwächung des Minderheitenschutzes fordern, steht die Autonomie schon wieder unter Beschuss. So schwebt der italienischen Regierung von Giorgia Meloni (FdI) offenbar eine Zentralisierung der Rechnungshöfe vor, der unter anderem auch die Sitze von Bozen und Trient zum Opfer fallen würden. Der für Südtirol zuständige Rechnungshof wäre dann jener in Venedig. Dieses Ansinnen widerspricht einer 1988 erlassenen Durchführungsbestimmung (DFB) zum Autonomiestatut und würde den Rechnungshof sowohl der Zweisprachigkeitspflicht als auch dem Proporz entziehen. Darüber hinaus müssten sich Südtirolerinnen, die sich vor dem Rechnungshof zu verantworten haben, jedes Mal nach Venedig begeben.

    Je mehr Infrastruktur abgezogen wird, desto mehr verkommt Südtirol zur Peripherie. Nicht zuletzt gehen qualifizierte Arbeitsplätze verloren.

    Wie hierzulande zudem die Kontrolltätigkeit aussehen soll, wenn keinerlei deutsche Sprachkompetenzen mehr vorhanden sind, erscheint zudem fraglich.

    SVP-Senator Meinhard Durnwalder sagt laut Rai Südtirol, dass eine Verfassungsbeschwerde gegen die Missachtung einer DFB voraussichtlich erfolgreich wäre. Doch erstens kann man sich bei der zentralistischen Rechtssprechung des italienischen Verfassungsgerichts nie sicher sein und zweitens muss sich Südtirol dann wieder einmal Monate oder gar Jahre lang mit der (auch nicht kostenlosen) Abwehr eines Rückschritts befassen, anstatt endlich an Fortschritten in Richtung mehr Eigenregierung zu arbeiten.

    Bestenfalls ist das also ein stillstandsfördernder Zeit- und Energieverlust.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • In Canada ora guardano anche quanti francofoni emigrano.

    Per stabilizzare e far crescere le comunità di lingua francese fuori dal Québec, il Canada da tempo ha definito soglie minime d’immigrazione francofona — una sorta di proporzionale linguistica —, che recentemente sono anche state sensibilmente elevate. Fondamentalmente, la percentuale di persone di lingua francese nella popolazione immigrante ora dev’essere maggiore che nella popolazione residente.

    Ma ciò non basta: grazie a un’analisi commissionata dall’Istituto per la cittadinanza canadese si è ora scoperto che gli immigrati francofoni tendono a lasciare il paese in misura nettamente maggiore rispetto a quelli anglofoni e agli alloglotti, il che contribuisce al declino delle comunità di lingua francese. A lungo termine, ben il 35% dei francofoni immigrati lasciano il Canada, anche se, indipendentemente dalla lingua, il maggior numero di quelli che tornano all’estero lo fanno nei primi 2-5 anni.

    Gli autori del rapporto giungono alla conclusione che oltre ad attrarre immigrazione francofona, bisognerà lavorare per migliorare la «capacità di ritenzione», onde fermare l’esodo di queste risorse così importanti per le comunità minoritarie. E l’Istituto per la cittadinanza canadese chiede che in futuro, oltre al numero di coloro che arrivano, si guardi anche al numero di quelli che rimangono.

    Dal Ministero federale dell’immigrazione hanno già fatto sapere che studieranno con attenzione i risultati della ricerca e sono pronti a discutere di eventuali contromisure. Saranno analizzate anche le differenze tra le varie province, per capire perché in alcune di loro gli immigrati di lingua francese sono più propensi a rimanere che in altre, in modo da capire se esistano delle buone pratiche replicabili anche altrove.

    C’è già comunque chi propone che le quote di ritenzione dell’immigrazione francofona vengano rilevate annualmente e che se ne tenga conto, automaticamente, nella definizione delle soglie minime di immigrati che parlano il francese: più francofoni lasciano il paese, più elevato dovrà essere il numero di nuovi immigrati che parlano la lingua di Molière.

    Tutto questo mentre in Sudtirolo la contrazione dei gruppi linguistici tedesco e ladino non sembra interessare nessuno.

    Cëla enghe: 01



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  • Lungodegenti, fondamentale la concordanza linguistica.

    A metà novembre, l’università di Ottawa, in Canada, ha pubblicato i risultati di una ricerca sulla «concordanza linguistica e culturale» in ambito sanitario, effettuata retrospettivamente su un vasto campione di pazienti su un periodo di quasi 10 anni. Analizzando la situazione di 198.729 residenti in strutture per lungodegenti nella provincia — a maggioranza anglofona — dell’Ontario, i pazienti di madrelingua francese dimostrano una probabilità più elevata del 15% di vedersi somministrare inappropriatamente degli antipsicotici, rispetto a chi è di madrelingua inglese. Tale valore supera perfino quello dei pazienti alloglotti, la cui probabilità è «solo» dell’11% superiore a quella degli anglofoni. Gli antipsicotici si caratterizzano per degli effetti collaterali significativi (perdita di equilibrio con rischio di cadute, diabete, malattie cardiovascolari ecc.), per cui non vengono solitamente prescritti con leggerezza.

    Pur trovandosi in una provincia in cui i francofoni non arrivano al 5% della popolazione totale, secondo la ricerca il 58,7% dei pazienti di lingua francese riceveva i servizi medici nella propria lingua. Altrimenti con ogni probabilità le somministrazioni inappropriate sarebbero state molte di più.

    La concordanza linguistica tra pazienti e chi li cura è ormai riconosciuta come un fattore sociale essenziale per la salute e la buona riuscita delle terapie. Le barriere linguistiche invece rappresentano un vero e proprio pericolo di vita.

    In Sudtirolo i dati disponibili confermano che i pazienti di madrelingua tedesca — e, verosimilmente, ancor più quelli di lingua ladina — incontrano difficoltà crescenti a farsi curare nella propria lingua, il che può avere conseguenze fatali.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 || 01



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