Die 5SB ist aus dem Wahlbündnis von Mittelinks in Bozen ausgetreten, weil es ihr mit Team K, Grünen und Kommunisten nicht gelungen ist, den höchst zweifelhaften Bürgermeisterkandidaten Alberto Faustini durchzusetzen. Der wiederum war wohl nicht bereit, sich als aussichtsloser Kandidat der Abtrünnigen herzugeben.
Also hat die Pro-Putin-Bewegung — gewissermaßen das italienische Pendant zum BSW — jetzt mit der Lehrerin Simonetta Lucchi ihre eigene Kandidatin für das Amt der Bürgermeisterin vorgestellt. Sie war schon bei der Landtagswahl 2023 auf der erfolglosen 5SB-Liste und wird jetzt auch von der kommunistischen Wiedergründung (Rifondazione Comunista) mit Oreste Galletti unterstützt.
Den meisten -Leserinnen dürfte die Dame unter anderem von Salto bekannt sein, wo sie regelmäßig gegen den Minderheitenschutz und die Südtirolautonomie wettert. Kein Zufall also, dass laut heutigem A. Adige auch die Abschaffung des angeblich »obsoleten« Proporzes zu den Vorschlägen der Bewegung gehört, was allerdings gar nicht in die Zuständigkeiten der Gemeinde Bozen fällt. Darüber hinaus sollen unter anderem die faschistisch-rationalistische Architektur der ehemaligen Pascoli-Schule geschützt und die Leistungen des italienischen Heeres anerkannt werden, das die Talferwiesen erschaffen haben soll. Interessante Prioritäten.
A propos Salto: Lucchi gibt an, sowohl für das Südtiroler Onlineportal als auch für die Huffington Post und den zur russischen Propagandaschleuder verkommenen Fatto Quotidiano tätig zu sein. Klassische Hochstapelei, denn für all diese Medien verfasst die Bürgermeisterkandidatin lediglich Communitybeiträge, wie dies allen Leserinnen offen steht.
Ihre auf Salto getätigte Behauptung, sie habe die Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung verweigert, dürfte wohl ebenfalls falsch sein, weil sie dann wohl nicht kandidieren dürfte. Nach dem Interview in der gestrigen Tagesschau bezweifle ich ehrlich gesagt auch, dass sie neben Italienisch und Ladinisch auch Deutsch unterrichtet, wie sie in ihrem dick auftragenden Huffington-Post-Communityprofil behauptet.
Was die 5SB sonst so für Südtirol geleistet hat und was sie (zumindest bis zur russischen Machtübernahme) für die Zukunft dieses Landes vorschlägt, hatte ich hier schon vor der Landtagswahl kritisch zusammengefasst.
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