Mit Jannik Sinner hat ein Südtiroler eine beeindruckende sportliche Leistung erbracht. Schon zeigt sich, wie perfekt in Rom die Maschinerie der politischen und nationalen Vereinnahmung funktioniert, der er sich so gut wie nicht entziehen könnte, egal ob er es möchte.
Bei der Rückkehr aus Australien wird Sinner von Sportminister Andrea Abodi (parteilos) empfangen, weiter geht es zu Ministerpräsidentin Giorgia Meloni (FdI), die ihm — eine Reihe von fünf grünweißroten und zwei Europaflaggen im Rücken — eine weitere Nationalflagge in die Hand drückt, um sie mit ihm gemeinsam in die Kamera zu halten. Umarmung folgt. Nächste Station ist bei Außenminister Antonio Tajani (FI), der Sinner eine Plakette übergibt, auf der neben dem Staatswappen gleich dreimal die Trikolore zu sehen ist — womit er ihn kurzerhand zum »Botschafter des italienischen Sports in der Welt« ernennt. Senatspräsident Ignazio Benito La Russa (FdI) erklärt Medien gegenüber, Sinner habe die Tatsache »geheiligt«, dass die »deutschsprachigen Italiener« (!) genauso italienisch seien wie die italienischsprachigen. Vorläufig letzter Empfang: morgen bei Staatspräsident Sergio Mattarella. All dies — ohne Anspruch auf Vollständigkeit — in nur wenigen Stunden.
Es wird seine Wirkung nicht verfehlen.
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