Vittorio Sgarbi ist ein professioneller Provokateur, der aus der Vergiftung des politischen Klimas sein Metier gemacht hat. Doch diesmal hat er sich selbst übertroffen, als er im Beisein des Polizeipräsidenten und des Präfekten von Bozen die Situation der Italienerinnen in Südtirol — unwidersprochen! — mit jener der Juden im Dritten Reich verglichen hat. Und Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) mit dem Völkermörder Adolf Hitler. Extremer geht es kaum.
Natürlich entsprechen Sgarbis Beleidigungen in keinster Weise der Realität. Aber vor allem ist das eine nicht hinnehmbare Verharmlosung der industriellen Vernichtung von Millionen Juden, Nomaden, Homosexuellen, Behinderten und Andersdenkenden durch die Nazis.
Anlass für Sgarbis Aussagen war die Vorstellung des Programms für die 150-Jahr-Feierlichkeiten des italienischen Staates, die das ehemalige PDL-Mitglied im Namen eines Südtirol-Komitees als »Garant« koordiniert. Sein Unmut geht vermutlich auf die Ankündigung des Landeshauptmanns zurück, nicht an den Feiern teilnehmen zu wollen. Gerade die ungehaltenen Reaktionen darauf, einschließlich Sgarbis »totalitärer« Aussagen, bestätigen a posteriori die Richtigkeit dieser Entscheidung.
Die Volkspartei, die Demokratische Partei, die Süd-Tiroler Freiheit, die Grünen, die Union für Südtirol, die Freiheitlichen, die jüdische Gemeinschaft Südtirols, die Partisaninnenvereinigung ANPI, Futuro e Libertà haben — wie vermutlich jeder denkende Mensch in Südtirol — Sgarbis Aussagen verurteilt.
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