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Großer »Wanderweg«.
Autobahn

Autor:a

ai

Weil ein privater Verein auf großteils privaten Wanderwegen nicht zweisprachig und — vor allem! — zweinamig beschildert hat, haben sich mit großem Trara zuerst der Präfekt, dann die Staatsanwaltschaft und zuletzt noch die Zentralregierung eingeschaltet. Währenddessen kümmert es anscheinend niemanden, dass die Zweisprachigkeit auf der wichtigsten Verkehrsader Südtirols teils grob vernachlässigt wird — obwohl es sich um eine öffentliche Infrastruktur handelt, an deren Verwaltung Südtirol (Land, Gemeinden Bozen und Meran…) auch noch direkt und maßgeblich beteiligt ist. Seit kurzem ist auch der Präsident der A22 wieder ein Südtiroler.

Hier sind es weniger die Ortsnamen, sondern vor allem funktionale, teilweise sicherheitsrelevante Hinweise, die unübersetzt bleiben.

Galerie (Bildbeschreibungen beachten):

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Cëla enghe: 01 || 01



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Comentârs

12 responses to “Großer »Wanderweg«.
Autobahn

  1. Lex avatar
    Lex

    Du hast das schon einmal treffend “perzeptive Schieflage” bezeichnet.

    Die Einseitigkeit beim Beseitigen dieser Missstände ist einer der Gründe weshalb sich Minderheiten in diesem Staat nicht wohl fühlen können. Staatliche Behörden verstehen sich immer als Verteidiger der Italianità . Beppi war es (glaub ich) der sich scherzhaft gewünscht hat, wir wären eine Minderheit in Schweden… :-/

  2. niwo avatar
    niwo

    @Lex
    Beppi war es (glaub ich) der sich scherzhaft gewünscht hat, wir wären eine Minderheit in Schweden… :-/

    …oder in Dänemark. Auf den Färöer Inseln, die ja bekanntlich zu Dänemark gehören, ist es das dänische kartographische Institut in Kopenhagen, das aus eigener Initiative nur mehr die färingischen Toponyme in den Neuauflagen verwendet.

  3. anonym avatar
    anonym

    Bravo! Darüber könnte man eine eigene Website machen, wo jeder solche Verstöße veröffentlichen kann mit Angabe des Ortes (z.B. als Position in Google Maps).
    Ich gehe jede Wette ein, die Karte wäre voll von Punkten!

    Vielleicht darf ich an die Aktion de STF erinnern, die ja den (absichtlich provozierenden) Aufkleber hat “vale solo per italiani” um auf diese Schieflage aufmerksam zu machen. Leider wird man nur belächelt, wenn man ZURECHT auf diese Schieflage aufmerksam macht und andererseits als Ewiggestriger beschimpft, wenn man sich für eine historisch gerechte Lösung der Toponomastik einsetzt.
    “Perzeptive Schieflage” ist da meines erachtens noch milde ausgedrückt!!

  4. pérvasion avatar

    Ich kenne die Aktion der STF — doch die ist leider ebenso von einer Schieflage gekennzeichnet, nur anders herum. Vielleicht solltest du hierzu fabivS’ Beitrag genau durchlesen.

  5. anonym avatar
    anonym

    den Beitrag von fabivS hab ich gelesen und kann ihm nur teilweise zustimmen, bedient er sich leider wiederholt Klischees und Vorurteilen. Z.B. interessant ist ja daß man sich der Geschichte immer dann bedient, wenns in den Kram passt, die Aufarbeitung derselbigen sonst aber fein unterlässt. Ich akzeptier das als seine Ansicht, spar mir aber den Kommentar.
    Was das aber mit dieser Diskussion zu tun hat, musst du mir schon erklären.

    Zur Aktion der STF: die richtet sich genau gegen solche Verstöße gegen die Zweisprachigkeit (wohl gemerkt, nicht Zwei-Namigkeit!) und von diesen gab und gibt es viele. Und nicht etwa im privaten Bereich (oder auch Geschäfte etc.) sondern im öffentlichen Bereich. Ausnahmen gibt es immer, aber ich traue mich zu behaupten daß auf deutscher Seite bei den Öffentlichen die Zweisprachigkeit (Mehrsprachigkeit) eingehalten wird, umgekehrt sieht man ja allenorts die Ergebnisse. Natürlich steckt da kein System dahinter, ein Schelm der sich was anderes denkt.

  6. pérvasion avatar

    Der AVS hat nicht nur einnamig beschildert, sondern auch einsprachig — das gilt es zu verurteilen. Außerdem schwächt diese Vorgehensweise die Position des Alpenvereins ganz entscheidend. Einseitigkeit bringt eben (auf beiden Seiten) nichts außer eine Verschärfung des Konfliktes.

  7. Beppi avatar
    Beppi

    pérvasion, es mag sein, dass sich der AVS einen Schnitzer geleistet hat, aber mitunter war es wohl eher ein Malheur der Unachtsamkeit denn gezielte Missachtung der Zweisprachigkeit: Der AVS besteht ja aus verschiedenen Ortsgruppen, die alle einzeln und relativ autonom von der Vereinszentrale die Beschilderung besorgt haben. Der “einzige” Fehler des Alpenvereins war es, keine klaren Direktiven festgesetzt zu haben.
    Mit Sicherheit sind aber solche Ausrutscher schwer entschuldbar, wie die gegenwärtige Lage uns ja in aller Deutlichkeit vor Augen führt.

  8. niwo avatar
    niwo

    Ich sehe die Dinge ähnlich. Der AVS ist einfach furchtbar hemdsärmelig vorgegangen. Wobei es sich immer um Freiwillige handelt die hemdsärmelig vorgegangen sind, die Politik ist bezahlt und die hat die Toponomastik Frage seit Jahrzehnten nicht gelöst.
    Zurück zum AVS. Es hätte da von der Zentrale klare Richtlinien benötigt, wobei klar festzulegen gewesen wäre, dass funktionale Hinweise strikt zwei- bzw. mehrsprachig zu sein haben und dass in Ladinien nur der ladinische Name auszuschildern ist.

  9. anonym avatar
    anonym

    Der AVS hat nicht nur einnamig beschildert, sondern auch einsprachig — das gilt es zu verurteilen. Außerdem schwächt diese Vorgehensweise die Position des Alpenvereins ganz entscheidend. Einseitigkeit bringt eben (auf beiden Seiten) nichts außer eine Verschärfung des Konfliktes.

    OK, das seh ich auch ein. Ist zudem in einem Tourismusland wie unserem unsinnig. Da finde ich den Vorschlag mit Symbolen zu arbeiten nicht mal schlecht, der jetzt gemacht wurde. z.B. ein Symbol für Schutzhütte usw.
    ( Was übrigens auch für einige Fälle deiner Galerie die beste Lösung wäre ;) )

    Die Orts-Namen aber, und da hoffe ich doch sind wir uns einig, müssen die korrekten historisch gewachsenen und nicht die tolomeischen sein, und das heißt z.B. auch in Ladinien die Ladinischen. Wobei ich mich wundere, wenn schon die ORTSgruppen die Beschilderung vorgenommen haben, dies nicht überall so erfolgt ist? Einzelfälle?

  10. pérvasion avatar

    Auch in dieser Sache tut sich was. Da weder vom Land, noch von der Autobahn oder dem Präfekten (die ich allesamt auf die Fotodokumentation aufmerksam gemacht hatte) eine Reaktion gekommen ist, habe ich auch Martha Stocker angeschrieben, die ja als Vizepräsidentin der Region ebenfalls eine Institution vertritt, die an der A22 beteiligt ist.
    Frau Stocker hat umgehend reagiert und ein Treffen mit dem Autobahnpräsidenten Walter Pardatscher organisiert — zu dem sie mich eingeladen hat. Ich werde ausführlich berichten.

  11. pérvasion avatar

    Info: Die Galerie wurde ergänzt.

    · Am 29.07. mit 38 Bildern veröffentlicht.
    · Am 19.07. mit 21 Bildern ergänzt.
    · Am 01.08. um 4 Bilder erweitert.
    · Am 30.08. um die Bilder 64+65.
    · Am 11.09. um das Bild 66 und zusätzliche Bildunterschriften ergänzt.

  12. sabine avatar
    sabine

    Coole Aktion, aber Bild Nr. 3 mußt du aktualisieren, die haben dort Aufkleber mit großer ital. und kleiner deutsch und englischen Schriften angebracht. In meinen Augen eine weitere Verarschaktion…

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