Die Brennerautobahn (A22) eröffnete kürzlich die neue Raststätte am Brennerpass, in der auch Fabrizio Plessis Skulptur untergebracht wurde, welche unsere Euregio symbolisiert.
- Sigmar Stocker (F) bemängelt neben der architektonischen Qualität auch, dass an dieser Raststätte kaum Südtiroler Produkte angeboten werden, sondern mitunter Kuriositäten wie ein Kalterer-See-Auslese aus dem Trentino. Mittels Landtagsanfrage fordert er, »dass das Trentino schnellstens mit Südtirol in Südtirol ersetzt wird«.
Tolle Euregio: Anstatt Erzeugnisse aus allen drei Regionen anzubieten, sollen jene des Trentino entfernt werden. - In ihrer Presseaussendung zur Eröffnung des »Plessi Museums« [sic] legt die Brennerautobahn AG ein merkwürdiges Geschichtsverständnis an den Tag, wenn sie unter anderem schreibt:
Durch die Brennerautobahn AG gefördert, ist das vom Ingenieur Carlo Costa entworfene Gebäude, das erste Beispiel eines Museumsgeländes entlang der italienischen Autobahn und soll zum Symbol der Verbindung zwischen dem Mittelmeerraum und Mitteleuropa werden; an eben der Grenze, deren Aufgabe es seit Ende des ersten Weltkrieges und bis zum Inkrafttreten des Schengener Abkommens (1. Januar 1995) war, die romanische und germanische Welt zu trennen.
War es nicht die Auffassung des Faschismus gewesen, dass diese Grenze die romanische von der germanischen (besser gesagt: die italienische von der deutschen) Welt zu trennen hatte? Wie sollte sie diese Aufgabe bis 1995 wahrnehmen, wenn südlich davon eine bedeutende deutschsprachige Sprachgemeinschaft anerkannt wurde?
- Wobei die Aussendung der Brennerautobahn AG gleich einen weiteren Zweifel aufwirft: Warum wurde das Museum von Ing. Carlo Costa, wichtiges PD-Mitglied in Südtirol und seines Zeichens »Tecnischer [sic] Generaldirektor« der A22, geplant? Sollte er dafür ein Honorar bekommen haben, was anzunehmen ist, hätte man den Auftrag wohl ausschreiben müssen — und von einem Wettbewerb sind Mitarbeiter des Auslobers für gewöhnlich ausgeschlossen.
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