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Ziviler Widerstand gegen Mussolini.

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Foto: Südtirol News.

Unbekannte haben zwischen Mittwoch und Donnerstag mehrere mit Farbe gefüllte Ballons auf das monumentale faschistische Relief geworfen, welches sich auf den Finanzämtern am Bozner Gerichtsplatz befindet. Mit mindestens einem Geschoss wurde das Abbild von Diktator Benito Mussolini getroffen, welches seitdem mit gelber Farbe verunreinigt ist. Seit Jahren wird über die Entfernung, Verdeckung oder Historisierung des Werkes diskutiert, ein Ideenwettbewerb für die künstlerische Aufarbeitung wurde von den Entscheidungsträgern bislang de facto ignoriert. Am laufenden Wochenende wird die Landeshauptstadt von Zehntausenden Alpini und Veteranen in Besitz genommen, die Ehrentribüne der Veranstaltung befindet sich — wie hier schon kritisiert — unterhalb des Reliefs.

Cëla enghe: 01 02



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Comentârs

6 responses to “Ziviler Widerstand gegen Mussolini.”

  1. walterh avatar
    walterh

    “Der, wer kein Faschist ist,
    werfe den ersten Farbbeutel!”

    Wie lange wird es dauern bis der Staat die Renovierung startet?

  2. Simon avatar

    Heißt es von interessierter Seite nicht immer, die faschistischen Relikte seien Zeitzeugnisse und müssten daher so erhalten bleiben, wie sie sind? Heißt es nicht weiter, wenn sie im Krieg zerstört worden wären, würde sie niemand mehr aufbauen — wo sie jetzt aber nunmal da seien, müsse man sich mit ihnen abfinden? Wer entscheidet jedoch, wann die »legitime« Entwicklung zu Ende ist, angehalten werden muss und welches der erhaltenswerte Zustand ist? Die Entfernung der Flecken wäre doch ein Widerspruch gegen die Logik des Bewahrens historischer Spuren. An ihnen kann man schließlich den Widerstand erkennen und erklären, den Teile der Bevölkerung gegen die Verherrlichung totalitärer Regimes im öffentlichen Raum aufbringen. Wird der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt, legt das dann nicht nahe, dass es den Verantwortlichen nicht — wie sie vorgeben — um den Erhalt des historischen Gedächtnisses geht…?

  3. hunter avatar
    hunter

    Wer auf Flohmärkten oder in Antiquariaten NS-Abzeichen oder andere NS-Devotionalien verkauft, wird künftig mit deutlich höheren Strafen rechnen müssen. Der Innenausschuss des Nationalrats stimmte heute einstimmig einem Antrag der Grünen zu, die Höchststrafe für Verstöße gegen das Abzeichengesetz von rund 727 € (10.000 Schilling) auf 4.000 € anzuheben. Damit soll der Strafrahmen, der seit Einführung des Gesetzes im Jahr 1960 unverändert gilt, der Inflation angepasst werden. Beschlossen wurde der Antrag in Form eines S-V-G-Abänderungsantrags, der rein gesetzestechnische Korrekturen enthält.

    Konkret verbietet das Abzeichengesetz, Abzeichen, Uniformen oder Uniformteile einer in Österreich verbotenen Organisation öffentlich zu tragen, zur Schau zu stellen, darzustellen oder zu verbreiten, wobei als Abzeichen auch Embleme, Symbole und Kennzeichen anzusehen sind. Wie die Grünen in ihrem Antrag festhalten, ist der derzeitige Strafrahmen aber offenbar zu niedrig, um abschreckend zu wirken, da NS-Reliquien immer wieder auf Flohmärkten auftauchen.

    Österreichisches Parlament

    1. proEUREGIO avatar
      proEUREGIO

      … wie sieht es mit einem solchen Gesetz (und mit der entsprechenden Einhaltung) in Italien aus?
      Sanktions-Beträge müssten doch eine willkommene Einnahme für die notleidenden öffentlichen Kassen darstellen!
      Was soll mit den Stein-gewordenen “Devotionalien” geschehen die auch noch mit öffentlichen Geldern auf Glanz gebracht werden?
      – Signor Monti, schon darüber nachgedacht? – Mit den Einnahmen könnten z. B. Kolosseum und Pompeji wieder aufgerichtet werden!

  4. hunter avatar
    hunter

    sehr interessante analyse:
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13495408.html

    Die Bauten der NS-Epoche seien nicht auf dem Normalweg zu historisieren.

    Was dann? Abreißen? Verfallen lassen? Oder doch behalten, aber wie? Das eine scheint so falsch wie das andere:

    Abriß hieße Verdrängung, wäre ein später, ziemlich lächerlicher Versuch, Spuren der Geschichte und mit der Substanz auch Anschauungsmaterial zu beseitigen;

    Erhaltung und Nutzung könnten Anerkennung und Identifikation bedeuten, mithin als ein Zeichen gelten, daß mit der Begnadigung seiner Bauten auch der Nationalsozialismus aus der Verurteilung entlassen und wieder gesellschaftsfähig sei;

    hingenommener oder gar inszenierter Verfall könnte Ruinenromantik aufkommen lassen (die Hitler und Speer bei ihren Planungen einkalkuliert hatten).

    Alle Diskussionen enden in Ratlosigkeit, zeigen das Dilemma: Auch diese Generation weiß keine einleuchtende Lösung der Frage – zumal die Denkmalpflege mittlerweile die meisten der Bauten, vorsorglich, unter ihre Fittiche genommen hat.

    1. Simon avatar

      Eine Südtiroler Antwort auf das Problem der Historisierung,

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