Thomas Benedikter
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Exploration von Autonomiereformen.
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Manchen mag diese Umfrage als Versuch erscheinen, unrealistische Vorstellungen unters Volk zu bringen. Anderen als suggestives Projekt für etwas, was nicht zu reformieren lohnt. Doch geht es im Kern um eine Klärung und Verständigung zwischen Bürgern abseits der Parteien zu einem Zukunftsprojekt, Es geht darum, ein differenzierteres Meinungsbild zu erfassen, das ohne Anspruch auf Repräsentativität…
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Teure Fehleinschätzungen.
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Nach dem Ausscheiden von Nordostitalien für die Schlussrunde als “Kulturhauptstadt 2019” sehen sich Kritiker bestätigt, Betreiber in der Defensive und Oppositionspolitiker drohen wegen der unglaublichen Verschwendung rechtliche Schritte an. Erst jetzt wird bekannt, dass der Kandidat “Venedig und Hinterland” (so die Perspektive der Venezianer) fast so viel Mittel in die Bewerbung gesteckt hat, wie manche…
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Ein Weltparlament? Von der Utopie zur Aktion.
Weltweite Aktionen für eine globale parlamentarische Versammlung–
Schon Kant und Nietzsche haben eine Weltregierung für unverzichtbar erachtet, Einstein und die Weltföderalisten haben sie gefordert, doch meist ist diese Forderung nur belächelt worden: die parlamentarische Vertretung der Weltbevölkerung. Aktuell bleibt sie, ist doch die UNO nicht viel mehr als eine Versammlung von Regierungsvertretern, in der Demokraten neben Diktatoren, Höflinge neben Politikern sitzen, losgelöst…
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Die Autonomiereform ist zu wichtig, um sie nur Experten zu überlassen.
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“Der Weg zum 3. Autonomiestatut geht über Beteiligung und Dialog”, schrieb kürzlich Senator F. Palermo in der KVW-Monatsschrift. Wie wahr, waren doch Entwicklung und Ausbau der Autonomie bisher Sache von Experten und Parteieliten. 1969 entschieden die Delegierten einer einzigen Partei, nicht die Bevölkerung, über unser heutiges Statut. Heute wird zu Recht mehr Bürgerbeteiligung eingefordert, doch…
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Autonomie hat mit demokratischer Selbstregierung zu tun.
Benno Kusstatscher und die Autonomie in Nordostitalien–
Faszinierend zu lesen dieses Plädoyer von Benno Kusstatscher für ein »europäisch orientiertes Zukunftsmodell«, wo gleich mehrere Alpengebiete in einer starken Gebirgsregion aufgehen sollen, die gemeinsam für die Interessen von uns Alpenbewohnern gegenüber Rom (und Brüssel, bitte) auftritt, als Pilotprojekt für eine effiziente Föderalisierung dieses Staats. Obwohl ich von der positiven Kraft von politischen Visionen weiß,…
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Zuwanderer: Die Bedeutung der deutschen Sprache wird immer noch stark unterschätzt.
Neue Studie zur Überqualifikation der Migranten.–
Nur 9% der ausländischen Zuwanderer in Südtirol haben laut einer kürzlich erschienenen, breit angelegten Studie (Paolo Attanasio, Ungenutztes Humankapital – Qualifikationen von Zuwanderern in Südtirol als Schlüssel für deren Integration am heimischen Arbeitsmarkt, Apollis 2013, EU-15-BürgerInnen sind in der Studie nicht erfasst) ihre Deutschkenntnisse besser ausgebaut als das Italienische. Drei Viertel von ihnen sprechen Italienisch…
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Souveräne BürgerInnen.
Auf Dauer unter Kuratel der Parteispitzen in Bozen und Rom?–
Der sehr patriotische Teil der Südtiroler Gesellschaft hat sich vor einer Woche in Meran für “mehr Freiheit und Unabhängigkeit” mit Gleichgesinnten getroffen. Zumindest der juristische Weg dorthin scheint eher weit, wenn man bedenkt, wie viel an Souveränitätsrechten Südtiroler Bürger überhaupt haben. Auch wenn 100.000 von ihnen etwas am geltenden Statut ändern möchten, sie könnten es…
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Wenig nachhaltige Gießkanne.
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Warum wird eigentlich angesichts des schrumpfenden Landeshaushalts weiterhin subventioniert, was bereits floriert? Und in welchem Zusammenhang steht die Subventionspolitik mit der vom Land proklamierten Klimaschutzstrategie? Die mit 1. September wieder aufgenommenen Kapitalbeiträge des Landes ans Gastgewerbe sind ein treffendes Beispiel dafür, dass die traditionelle Klientelbedienung und eine nachhaltige Wirtschaftspolitik nicht zusammengehen. Fast gleichzeitig mit der…