Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Szenische Lesung kommt nach Brixen.
    Veranstaltungshinweis

    Nach der Veranstaltung vom 2. April in Meran kommt die Projektion einer szenischen Lesung von Berliner Ensemble, Volkstheater Wien und Correctiv mit dem Titel

    Correctiv enthüllt:
    Rechtsextremer Geheimplan gegen Deutschland

    auch nach Brixen, wo sie am Dienstag, den 23. April um 20.00 Uhr im Astra stattfindet.

    Eintritt frei

    Es organisieren Spazio 77, No Excuses, Filmclub Brixen sowie OEW mit Zebra. Lesung in deutscher Sprache mit anschließender Diskussion auf Deutsch und Italienisch.

    Von diesem Treffen sollte niemand erfahren: Hochrangige AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarke Unternehmer kamen im November 2023 in einem Hotel bei Potsdam zusammen.

    Sie planten nichts Geringeres als die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland. Ziel ist es, die demokratische Grundstruktur der Bundesrepublik Deutschland zu untergraben. Erste Schritte sind bereits getan.

    Auch Südtirol ist Einflussgebiet dieser menschenverachtenden Personen, die die Grundsätze jeder europäischen Verfassung missachten.

    Landesabgeordnete haben diese Ziele bereits publik gemacht und diese Ideologie öffentlich unterstützt.

    Was ein solches »Gedankenschlecht« mit sich bringt, haben Europa und auch Südtirol bereits erlebt: Leid und Zerstörung.

    – aus der Veranstaltungsankündigung

    Spenden für die gemeinnützige Organisation Correctiv sind hier möglich.

    Siehe auch: 01 02 03 04



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  • Kann Südtirol Staat?
    Neuerscheinung

    Buchvorstellungen

    • Celovec: Če 25. april – 18.00 uri – Knjigarna Mohorjeva-Hermagoras
    • Toblach: Mi 15. Mai – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Montan: Do 23. Mai – 20.00 Uhr – Haus der Vereine
    • Marling: Mi 29. Mai – 20.00 Uhr – Vereinshaus

     

    Zurückliegende Termine (Aufstellung)
    • Wien: Mi 17. April – 20.00 Uhr –  sh.asus.wien, Schwarzspanierstr. 15
    • Wien: Di 16. April – 17.30 Uhr – Österreichisches Parlament (Anmeldung unter info@noiland.org)
    • Mölten: Do 11. April – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Glurns: Mo 25. März – 20.00 Uhr – Gemeindehaus (3. Stock)
    • Laas: Do 21. März – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Ahrntal: Fr 15. März – 20.00 Uhr – Mittelschule St. Johann
    • Tirol: Di 12. März – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Kastelruth: Do 7. März – 20.00 Uhr – Bibliothek Seis
    • Leifers: Do 29. Februar – 20.00 Uhr – Deutsche Bibliothek
    • Vintl: Di 27. Februar – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Schenna: Fr 23. Februar – 20.00 Uhr – Vereinshaus
    • Eppan: Do 1. Februar – 20.00 Uhr – Bibliothek St. Pauls
    • Freienfeld: Fr 19. Jänner – 18.00 Uhr – Gasthaus Post Maria Trens
    • Innsbruck: Di 9. Jänner 2024 – 20.00 Uhr – Geiwi-Turm
    • Villnöß: Di 12. Dezember 2023 – 20.00 Uhr – Feuerwehr St. Peter
    • Auer: Do 7. Dezember 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Sëlva: Ju 23. nuvëmber 2023 – 20.00 ëures – Tublà da Nives
    • Margreid: Di 21. November 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Kaltern: Mi 15. November 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Latsch: Di 14. November 2023 – 20.00 Uhr – Bildungshaus Schloss Goldrain
    • Karneid: Do 9. November 2023 – 20.00 Uhr – Vereinshaus Steinegg
    • Völs: Do 26. Oktober 2023 – 20.30 Uhr – Stanglerhof
    • Salurn: Do 19. Oktober 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek Herrenhof
    • Brixen: Di 17. Oktober 2023 – 19.30 Uhr – Cusanus-Akademie
    • Andrian: Fr. 6. Oktober 2023 – 20.00 Uhr – Pfarrsaal
    • Tramin: Do 28. September 2023 – 20.00 Uhr – Bürgerhaus
    • St. Pankraz: Di 19. September 2023 – 20.00 Uhr – Bürgersaal
    • Sarntal: Mi 30. August 2023 – 20.00 Uhr – Turm Kränzelstein
    • Gais: Do 3. August – 20.00 Uhr 2023 – Feuerwehrhalle
    • Meran: Mi 2. August – 19.30 Uhr 2023 – OstWestCountryClub
    • St. Leonhard i. P.: Sa 15. Juli 2023 – 19.30 Uhr – Jaufenburg
    • Weißenbach/Ahrntal: Do 6. Juli 2023 – 19.30 Uhr – Vereinshaus
    • Eppan: Di 4. Juli 2023 – 19.30 Uhr – Tannerhof, Girlan
    • Schlanders: Mo 12. Juni 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek Schlandersburg
    • Bozen: Fr 9. Juni 2023 – 14.30 Uhr – Palais Widmann (Gedenken an Silvius Magnago)
    • Nals: Do 8. Juni 2023 – 20.00 Uhr – Kulturtreff Sonne
    • Partschins: Mo 5. Juni 2023 – 19.30 Uhr – Bibliothek
    • Vahrn: Mi 31. Mai 2023 – 19.30 Uhr – Bibliothek
    • Bozen: Di 23. Mai 2023 – 19.30 Uhr – Bibliothek Haslach
    • Eppan: Mo 8. Mai 2023 – 20.00 Uhr – Bibliothek St. Michael
    • Kurtatsch: Mi 19. April 2023 – 20.00 Uhr – Kulturhaus
    • Bozen: Do 13. April 2023 – 14.00 Uhr – Filmsaal des Landtags

    Angaben ohne Gewähr · Infos: noiland.org

    Der Verein Noiland Südtirol – Sudtirolo hat am 23. März im Rahmen einer Pressekonferenz bei der Eurac in Bozen sein Weißbuch zur Südtiroler Eigenstaatlichkeit vorgestellt.

    Kann Südtirol Staat? — so der Titel der umfangreichen Publikation — entstand in Zusammenarbeit mit zahlreichen Expertinnen und unter der Aufsicht eines wissenschaftlichen Beirats. Die Autorinnen der insgesamt 40 Kapitel gingen der Frage nach, ob Südtirol als eigenständiger Staat bestehen kann und gelangten zum Schluss, dass das Land die politisch-demokratischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen hat, als unabhängiger Staat erfolgreich zu sein, so wie Luxemburg, Malta, Island oder die drei baltischen Staaten.

    Beitrag zur Versachlichung

    Der europäische Einigungsprozess spielt dabei eine wichtige Rolle, da sich im Zuge dieser Entwicklung für die europäischen Regionen neue Spielräume eröffnen. Im Buch wird nachvollziehbar aufgezeigt, welche Schritte erforderlich wären, um einen unabhängigen Staat zu gründen. Dargelegt werden Chancen, aber auch Risiken, Bedingungen und mögliche Strategien.

    Noiland bekennt sich ausdrücklich zur Rechtsstaatlichkeit und gibt an, dass ein Prozess zur Erlangung der Unabhängigkeit bevorzugt in Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem italienischen Staat erfolgen sollte. Dadurch wäre ein rechtlich und politisch unstrittiges Ergebnis gewährleistet.

    Die Autorinnen — mit unterschiedlicher Haltung zur Eigenstaatlichkeit — beschäftigten sich eingehend mit der Frage, wie weit die politische Mitbestimmung gehen kann und was Demokratie darf. Soll es in einem geeinten Europa möglich sein, einen neuen Staat zu gründen, wenn die Mehrheit der betroffenen Bevölkerung es wünscht?

    Das Autorenteam unterstreicht, dass ein Südtiroler Staat nur als gemeinsame Anstrengung aller hier lebenden Sprachgruppen gelingen kann. Ein unabhängiges Südtirol soll und muss allen offenstehen und zur Heimat werden.

    Kann Südtirol Staat? ist ein Blick in eine vielleicht gar nicht so entfernte Zukunft. Die Idee zu dieser Publikation entstand vor fast zehn Jahren, als die Regionalregierungen in Schottland und Katalonien in Weißbüchern wichtige Fragen zur Unabhängigkeit einfach und verständlich erklärten.

    Kann Südtirol Staat?
    Noiland (Hrsg.)
    Bozen, 2023 – UVP € 19,90
    ISBN 979-12-210-0918-7
    www.noiland.org

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08 09



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  • Landespolizei oder die Spielzeugautonomie.

    Autor:a

    ai

    |

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    Mit Beschlussantrag Nr. 61/24 hatte die Süd-Tiroler Freiheit (STF) gefordert, der Südtiroler Landtag möge sich für die Gründung einer Landespolizei aussprechen. Die Landesregierung solle eine detaillierte Studie in Auftrag geben und anhand eines einschlägigen Konzepts einen Gesetzentwurf über die Gründung der Landespolizei vorlegen. Nun bin ich zwar darüber entsetzt, dass die inzwischen immer extremistischer auftretende STF ihren Vorschlag mit einem AfD-Landtagsabgeordneten aus Bayern vorgestellt hat. Doch an sich ist die Forderung weder neu noch subversiv — ganz im Gegenteil. Es handelt sich um eine normale Zuständigkeit, die andere Regionen und Autonomien weltweit längst haben. Um nur ein paar Beispiele zu nennen:

    • Euskadi mit der Ertzaintza (seit 1982), Katalonien mit den Mossos d’Esquadra (seit 1984), Nafarroa mit der Foruzaingoa (seit 1982) und die Kanaren mit der Policía Canaria (seit 2010).
    • Québec mit der Sûreté du Québec.
    • Alle 16 deutschen Bundesländer, einschließlich Bremen mit 685.000 und das Saarland mit knapp 1 Million Einwohnerinnen.
    • Alle 26 Schweizer Kantone, einschließlich Appenzell Innerrhoden mit weniger als 20.000 Einwohnerinnen — oder unser Nachbar Graubünden mit rund 200.000 Einwohnerinnen, wo die Polizei ganz besonders auf die Mehrsprachigkeit achtet.
    • Sämtliche 50 Staaten der USA, einschließlich Wyoming mit rund 575.000 und Vermont mit rund 650.000 Einwohnerinnen. (Die Staaten verfügen übrigens mit der Nationalgarde sogar über Militäreinheiten, die i. d. R. den Gouverneurinnen unterstehen.)
    • Schottland mit Poileas Alba / Scottish Police, die vom schottischen Parlament 2013 aus der Zusammenlegung von acht Regionalpolizeien geschaffen wurde.
    • Nordirland mit Seirbhís Póilíneachta / Police of Northern Ireland, die seit 2002 ein solides Kooperations- und Beamtenaustauschprogramm mit der irischen Polizei (Garda Síochána) hat.
    • Åland mit rund 30.000 Einwohnerinnen (zuständig seit 1991).

    In Spanien verfügen zudem Andalusien, Aragonien, Balearen, Galicien, Kastilien-León und País Valencià über die Zuständigkeit, eine eigene autonome Polizei zu gründen, ohne diese Möglichkeit bislang (vollständig) wahrgenommen zu haben. Andalusien, Aragonien und Galicien üben ihre Zuständigkeit aus, indem sie Einheiten der Staatspolizei den Regionalregierungen haben unterstellen lassen.

    In Südtirol lautet eines der Totschlagargumente gegen eine Landespolizei häufig, dass es mit Staatspolizei, Carabinieri, Finanzwache und Ortspolizei schon zu viele unterschiedliche Korps gebe. Doch auch in Spanien existieren mit Nationalpolizei, Guardia Civíl und Polícia Local bzw. Guàrdia Urbana eine große Vielfalt an Organisationen, was die Schaffung von Ertzaintza, Mossos d’Esquadra und Foruzaingoa nicht verhindert hat. Dabei sind etwa die Zuständigkeiten der staatlichen Polizeien in Katalonien auf wenige Bereiche (wie Gerichtspolizei und Terrorismusbekämpfung) beschränkt, die sie sich mit den Mossos teilen, während letztere alle weiteren Aufgaben alleine wahrnehmen. In Québec ist die föderale kanadische Polizei fast ausschließlich für den Schutz von Gebäuden zuständig, die dem Bund gehören, in anderen Autonomien üben die Landespolizeien alle Zuständigkeiten uneingeschränkt selbst aus.

    Cymru (Wales) ist nicht selbst für die Polizei zuständig. Wie ich jedoch bereits aufgezeigt hatte, gehen dort die Ordnungskräfte etwa aus sprachlicher Sicht äußerst respektvoll mit den Eigenheiten des Landes um. Ähnliches kann man in Südtirol, wo die Polizeien seit Jahrzehnten verpflichtet wären, einen vollständig zweisprachigen Dienst anzubieten, leider ganz und gar nicht behaupten (vgl. 01 02 03). Dennoch fordert Cymru (und nicht Südtirol) nun die Übernahme dieser zusätzlichen Kompetenz vom Zentralstaat, ohne dass dies übrigens einen Skandal darstellen würde.

    Andere Autonomien werden ausgebaut. Ich kann mich sogar noch an Zeiten erinnern, als das auch in Südtirol noch der Fall war. Doch hierzulande — wo der Vorschlag der STF natürlich niedergestimmt wurde — treten wir nunmehr seit zwei bis drei Jahrzehnten nahezu auf der Stelle. Es sagt doch einiges über den Zustand unserer einst dynamischen, nunmehr erstarrten Autonomie aus, dass aktuell die Rückkehr in die Vergangenheit, also die Wiederherstellung der autonomen Befugnisse, die wir 1992 schon hatten, das höchste aller Gefühle zu sein scheint.

    Es ist inzwischen auch gar nicht nötig, dass Rom weitere Zuständigkeiten ablehnt, da die angeblich autonomistischen Kräfte in Südtirol davor zurückschrecken, überhaupt Forderungen zu artikulieren. Die Katalaninnen würden sowas »autonomia de firetes« nennen. Spielzeugautonomie. — Habt ihr mal schön Spaß damit, während richtige Politik woanders gemacht wird.


    Ich hätte übrigens vollstes Verständnis, wenn die Ablehnung des STF-Vorschlags damit begründet würde, dass man sich nicht mit einer Partei gemein machen will, die inzwischen dem Rechtsextremismus zugewandt ist (vgl.). Doch leider war das nicht der Grund, warum der Beschlussantrag gescheitert ist — wie auch, wenn die Rechtsextremen hierzulande sogar in der Regierungsmehrheit sitzen?

    Siehe auch: 01 02 03 04 05



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  • Alfa Romeo und die Kinderarbeit.
    Beunruhigende Realsatire

    Zu welch irrsinnigen Auswüchsen die grassierende Made-in-Italianisierung führen kann, zeigt die rechtsrechte Regierung von Giorgia Meloni (FdI) gerade: Adolfo Urso (FdI), seines Zeichens Minister für Unternehmen und — was sonst? — Made in Italy lieferte sich eine Polemik mit dem Automobilkonzern Stellantis, der ein neues Fahrzeug von Alfa Romeo mit der Modellbezeichnung Milano versehen hatte, obwohl es in Polen hergestellt wird. Das sei, so der Minister mit dem klingenden Vornamen, nicht nur unangemessen, sondern tatsächlich illegal, weil es eine Irreführung der Konsumentinnen darstelle. Wer ein Auto mit dem Namen Milano kaufe, glaube womöglich, dass es in Italien hergestellt wurde. Tatbestand »Italian sounding«.

    Nach dem Motto »der Klügere gibt nach« teilte Stellantis nun mit, das Fahrzeug werde also doch nicht Milano, sondern Junior heißen. Der abstrusen Logik der Marktnationalistinnen und des Ministers folgend werden jetzt vermutlich potentielle Kundinnen glauben, das Auto werde in Kinderarbeit hergestellt. Das Einlenken des Autobauers jedenfalls freute Herrn Urso außerordentlich — so sieht seiner Meinung nach wohl Industriepolitik im 21. Jahrhundert aus. Die Produktionsstätten sind und bleiben im Ausland, aber wenigstens lässt die Modellbezeichnung nicht an Italien denken.

    Ich hatte ja immer unvorstellbar gefunden, dass die Mailänder Fußballmannschaft Inter im Faschismus Società Sportiva Ambrosiana heißen musste, doch inzwischen leben wir wieder in sehr ähnlichen Zeiten. Ein Ford Capri wäre heute vermutlich nicht mehr möglich oder müsste zumindest in Italien unter anderem Namen vermarktet werden. Dass Lamborghini (mit Diablo, Murcielago…) »Spanish sounding« betreibt und ein Ferrari die Modellbezeichnung California trägt, obwohl er nachweislich nicht dort hergestellt wurde, sollte auch näher unter die Lupe genommen werden.

    Sorry auch Toblerone: Dich wird es in Italien wohl ebenfalls bald nicht mehr geben, denn dort wird endlich richtige Wirtschaftspolitik betrieben. Hirnlos-autark.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05



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  • Rechtschreibung egal?
    Faktencheck

    Autor:a

    ai

    |

    0 Comentârs → on Rechtschreibung egal?
    Faktencheck

    Südtirol Online schrieb gestern

    Rechtschreibfehler dürfen nicht mehr in die Note des Deutsch-Aufsatzes einfließen. An Deutschlands Schulen ist das bald schon Realität.

    – Stol

    und löste damit erwartungsgemäß eine hitzige Debatte in den sozialen Medien aus.

    Ein Faktencheck ergibt: das sind Fake News.

    Vielmehr war Schleswig-Holstein mit Hessen eines der zwei letzten Länder in Deutschland, in denen noch ein sogenannter Fehlerquotient galt: Mit einem Rechtschreibfehler pro 149 Wörter war dort höchstens eine Zwei möglich, ein Fehler pro 99 Wörter ermöglichte maximal eine Drei.1Fehlerquotient beim Abitur. Für andere Klassenstufen galten andere Quotienten. Ein starres, von oben vorgegebenes Raster, das nicht einmal die Schwere der Fehler berücksichtigte. Ab dem Schuljahr 2024/25 ist der Fehlerquotient in Schleswig-Holstein Geschichte und bleibt (vorerst) nur noch in Hessen aufrecht. In den bald 15 von 16 Bundesländern ohne Fehlerquotient bleiben Rechtschreibfehler und Zeichensetzung aber ausdrücklich ein wichtiger Bestandteil der Bewertung — nur haben Lehrkräfte einen größeren Ermessensspielraum und müssen nicht mehr tumbe Fehlerstatistiken erstellen.

    Im Grunde ist es dann so, wie es zum Beispiel in Südtirol immer schon war. Der Weltuntergang steht nicht bevor, jedenfalls nicht deshalb.

    Hinweis: Das obige Zitat ist der Teaser zu einem Beitrag, der sich hinter der Paywall befindet. Ob Stol hinter der Bezahlschranke auf den tatsächlichen Inhalt der Änderung in Schleswig-Holstein hinweist, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Teaser selbst ist jedenfalls falsch und irreführend.

    • 1
      Fehlerquotient beim Abitur. Für andere Klassenstufen galten andere Quotienten.


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  • Der unwiderstehliche Ruf von Cateno.

    Autor:a

    ai

    |

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    Unter medialem Trara ist das ehemalige Mitglied der Sechser- und der Zwölferkommission Luca Crisafulli der Bewegung Sud chiama Nord von Cateno De Luca beigetreten. Der Bürgermeister von Taormina ist gleichzeitig Abgeordneter zur sizilianischen Regionalversammlung und hat im Hinblick auf die anstehende Europawahl die Liste Libertà gegründet, der neben Sud chiama Nord bislang sage und schreibe 18 weitere Parteien und Bewegungen angehören.

    Es handelt sich dabei um ein toxisches Gemisch aus unterschiedlichen, aber fast ausnahmslos EU-skeptischen bis EU-feindlichen politischen Projekten.

    Einige Beispiele:

    • Die christlich-fundamentalistische Popolo della Famiglia von Mario Adinolfi, die bei der italienischen Parlamentswahl 2022 ein Bündnis mit Exit des früheren CasaPound-Führers Simone Di Stefano eingegangen war.
    • Die impffeindliche Antisystempartei Vita.
    • Die faschistoide Umweltpartei Fronte Verde (vgl.) von Vincenzo Galizia, dem früheren Anführer von Gioventù Nazionale (damals die Jugendorganisation der neofaschistischen Fiamma Tricolore).
    • Movimento per l’Italexit, Nachfolgebewegung von Italexit, die die Forderung nach einem EU-Austritt bereits im Namen trägt.
    • Das von ehemaligen Lega-Mitgliedern gegründete Rassemblement Valdôtain, dessen Name dem Rassemblement National von Marine Le Pen nachempfunden ist.
    • Die EU-, globalisierungs- und impffeindliche Usc-Ita.
    • Capitano Ultimo, Partei von Sergio De Caprio, einem ehemaligen Mitglied der Carabinieri-Sondereinheit, die 1993 den Mafiaboss Totò Riina verhaftet hatte.
    • Die souveränistische und EU-skeptische Sovranità des frühreren Italexit-Mitglieds Marco Mori.

    Einen Rekord dürfte Libertà in jedem Fall bereits geknackt haben: Da jede Komponente des Bündnisses mit ihrem eigenen Logo im Wahlsymbol aufscheint, sind darauf so viele kleine Symbole zu finden (Lupe von Vorteil), wie wohl noch nie zuvor.

    Symbol von »Libertà« – Bildquelle: isimbolidelladiscordia.it

    Damit das Ganze nicht zu übersichtlich wird, ist Crisafulli — der zu seiner Zeit als Mitglied der paritätischen Kommissionen als 5SB-nahe galt — gleichzeitig Mitglied der Bürgerliste Oltre Weiter von Roberto Zanin.

    Siehe auch: 01 02 03 | 04



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  • Bauerntheater am Brenner.
    Quotation

    Autor:a

    ai

    |

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    Quotation

    Derzeit protestieren italienische Bauern wieder am Brenner. Dazu schreibt Georg Mair im dieswöchigen ff-Leitartikel unter anderem:

    [Es wäre falsch], würde der Bauernprotest darauf hinauslaufen, neue Grenzen zu errichten. Das „Made in Italy“ (das ja nichts bedeutet für die Güte eines Lebensmittels) für einen neuen Protektionismus zu missbrauchen, einen Lebensmittel-Nationalismus. Und so einen der Grundsätze der EU auszuhöhlen, den freien Warenverkehr. Denn der Stolz auf das „Made in Italy“ grenzt an den Stolz auf die „Nation“ (die Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und ihre rechtsextremen „Brüder“ gerne betonen), an einen neuen alten Nationalismus, der gerade die EU verseucht. Der freilich das Geld aus Brüssel für die Landwirtschaft gerne nimmt – am besten ohne Auflagen. So wie die Landwirte am liebsten nach Gutdünken wirtschaften wollen. Der Protest am Brenner war friedlich. Aber wundern muss man sich schon, wie die Polizei sich willfährig in den Dienst der Landwirte gestellt und Lebensmitteltransporter kontrolliert hat. Und dann vorführt, welche Waren sie geladen haben.
    Das ist übergriffig, auch weil diese Transporte nicht illegal sind. Warum stellt die Polizei sich in den Dienst einer Lobby? Das ist Theater, Symbolpolitik.

    – Georg Mair, ff Nr. 15/2024

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Ausschluss von Puigdemont, Staatsanwalt am EuGH gegen Tajani.

    Der heutige italienische Außenminister, FI-Chef Antonio Tajani, der sich für Separatistinnen in Italien lebenslängliche Haftstrafen wünscht, hatte den katalanischen EU-Abgeordneten Carles Puigdemont und Toni Comín (beide JxC) im Mai 2019 den Zutritt zum Europaparlament sowie die Anerkennung ihres Amts verwehrt. Der SVP-Freund und Mussoliniversteher, mit dessen Unterstützung Herbert Dorfmann bei der Anstehenden Europawahl erneut nach Straßburg und Brüssel gelangen möchte, handelte damals in seiner Eigenschaft als geschäftsführender Parlamentspräsident.

    Und er tat dies zu Unrecht, wie einem heute veröffentlichten Schlussantrag des Generalanwalts am EuGH Maciej Szpunar zu entnehmen ist. Den beiden katalanischen Gewählten hätte demnach sofort Zutritt zum Parlament gewährt werden müssen. Stattdessen mussten sie mehrere Monate warten, bis sie im Dezember 2019 Zugang zum Haus erhielten und im Jänner 2020 dann endlich auch als gewählte Abgeordnete anerkannt wurden.

    Zusätzlich zu ihrer politischen Verfolgung in Spanien wurden Puigdemont und Comín demnach wegen des illegalen Gebarens von Tajani auch noch ihrer Ämter beraubt — und diejenigen, die sie gewählt hatten, unrechtmäßig ihrer demokratischen Vertretung.

    Mit dem Erlass der Handlung vom 27. Juni 2019 stellte der Präsident des Europäischen Parlaments [Antonio Tajani, Anm.] zum einen die amtlich bekanntgegebenen Wahlergebnisse in Frage, obwohl das Parlament durch die Bekanntgabe vom 13. Juni 2019, die die amtliche Bekanntgabe der Ergebnisse darstellte, gebunden war. Der Präsident beschloss jedoch, den späteren Mitteilungen der spanischen Behörden zu folgen, die diese Ergebnisse nicht getreu und vollständig wiedergaben. Zum anderen verlieh er unter Verstoß gegen das Unionsrecht der Aussetzung der Vorrechte von Herrn Puigdemont und Herrn Comín, die sich aus deren Eigenschaft als Mitglieder des Europäischen Parlaments ergeben, Wirksamkeit. Denn keine Bestimmung des Unionsrechts ermächtigt einen Mitgliedstaat, die Vorrechte der Mitglieder des Europäischen Parlaments auszusetzen.

    – Auszug aus der heutigen Pressemitteilung des EuGH

    Hervorhebungen im Original

    Die Einschätzung des Generalanwalts ist zwar für das Gericht nicht bindend. In der überwältigenden Mehrheit der Fälle machen sich die Richterinnen am EuGH aber bei der Urteilsfindung seine Schlussfolgerungen zueigen.

    Siehe auch: 01 02 03



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  • AfD mit STF im Südtiroler Landtag.

    Autor:a

    ai

    |

    3 Comentârs → on AfD mit STF im Südtiroler Landtag.

    Den berechtigten Vorschlag, in Südtirol nach dem Vorbild anderer Autonomien in Europa eine Landespolizei einzuführen, hat die Süd-Tiroler Freiheit (STF) heute gemeinsam mit dem bayrischen Landtagsabgeordneten Andreas Winhart von der rechtsextremen AfD im Südtiroler Landtag vorgestellt. Auf diese nun ganz offen zelebrierte Zusammenarbeit zwischen AfS und Mitgliedern der AfD haben mich heute unabhängig voneinander gleich zwei -Leser hingewiesen.

    von rechts: LAbg. Hannes Rabensteiner (STF), LAbg. Bernhard Zimmerhofer (STF), LAbg. Andreas Winhart (AfD), LAbg. Sven Knoll (STF) – Bildquelle: STF – Querbalken von mir.

    Dabei stellt sich nicht nur die Frage, was der AfDler im Südtiroler Landtag verloren hat, sondern auch, was die AfD überhaupt mit der bayrischen Landespolizei zu tun haben soll. Hier wird vonseiten der STF anscheinend einfach bloß keine Möglichkeit mehr ausgelassen, den eigenen Radikalismus und Verbindungen zu Extremistinnen im deutschen Sprachraum zur Schau zu stellen.

    Gerade als Mitglied der Europäischen Freien Allianz (EFA), die im EU-Parlament mit den Grünen eine Fraktion bildet, ist das ganz schön dreist. Dabei hatte die STF noch kürzlich — bitte festhalten! — gegen Giorgia Meloni (FdI) wegen Verherrlichung des Faschismus und ethnischer Hetze Anzeige erstattet.

    Winhart selbst ist in Vergangenheit durch antisemitische und rassistische Äußerungen aufgefallen, in denen er auch vom N.-Wort Gebrauch machte. Seine Aussagen waren daraufhin vom bayrischen Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft und er selbst vorübergehend unter Beobachtung gestellt worden. Die bayrische Polizei dürfte ihn also recht gut kennen.

    Siehe auch: 01 02 || 01



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