Aus eins mach vier: Heute ist nur Deutsch offizielle Amtssprache in Schleswig-Holstein, wiewohl Dänisch und Friesisch als Minderheitensprachen anerkannt und geschützt sind. Daneben genießt auch Plattdeutsch einen besonderen Status. Wie ein Sprecher des Kieler Innenministeriums den Medien bestätigte, gibt es nun konkrete Pläne der Landesregierung, im Rahmen des sogenannten »Handlungsplans Sprachenpolitik« alle vier Sprachen gleichzustellen. Damit würden BürgerInnen das Recht erhalten, Bauanträge auf Friesisch oder Anzeigen auf Plattdeutsch einzureichen. Schon heute werde dies mitunter liberal gehandhabt, die Behörden hätten aber die Möglichkeit, eine Übersetzung zu verlangen. Das würde mit der Gesetzesänderung der Vergangenheit angehören.
Anders als das »autonome« Südtirol haben deutsche Länder im Rahmen der Kulturhoheit grundsätzlich die Zuständigkeit, ihre Amtssprachen festzulegen. Ferner ist in Deutschland (seit 1999) im Unterschied zu Italien die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen in Kraft. In manchen Gemeinden Schleswig-Holsteins sind Dänisch, Friesisch und Plattdeutsch schon heute offizielle Amtssprachen.
Cëla enghe: 01
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