Für Sardinien scheinen derzeit bei Google Maps fast sämtliche Ortsnamen in ihrer ursprünglichen, sardischen Form auf: Cagliari ist Casteddu, Nuoro ist Nùgoro und Sassari ist Tàtari. Was ist geschehen? Kürzlich hatte Maurizio Lupi, Verkehrsminister der — laut jüngsten SVP-Angaben — »autonomiefreundlichen« Regierung Letta, ein Rundschreiben herausgegeben, mit dem die Zweinamigkeit bei Ortstafeln in Sardinien untersagt wurde. Sardische Toponyme müssten auf braunen Schildern (für »touristische« Angaben) angebracht werden und diese müssten zudem kleiner sein, als jene mit den italienischen Ortsbezeichnungen. Ein ähnliches Spiel, wie es vor Jahren der Rechtspopulist Jörg Haider in Kärnten gespielt hatte.
Daraufhin taten sich findige Sardinnen zusammen und starteten eine Protestaktion der besonderen Art: Mittels Facebook-Gruppe trommelten sie eine ausreichende Anzahl freiwilliger Mitarbeiterinnen zusammen, die den sardischen Ortsbezeichnungen zumindest online Gerechtigkeit widerfahren lassen sollten. Die Grundlage bot die jüngste Freischaltung von Google Map Maker in Italien, einem Werkzeug, mit dem das Kartenmaterial von Google Maps direkt von den Anwendern abgeändert werden kann. Werden die Änderungen von einer bestimmten Zahl anderer Nutzerinnen bestätigt, werden sie automatisch — also ohne weitere Kontrolle durch Google-Mitarbeiterinnen — freigeschaltet.
Der Facebook-Aufruf im Original:
Attraverso Google Map Maker è possibile modificare alcune informazioni sulle mappe. Entrando con il proprio account Google sull’apposito sito, possiamo cambiare i toponimi dei nostri paesi/città . Se la modifica verrà apportata e approvata da un determinato numero di utenti, Google modificherà automaticamente le informazioni su Google Maps. Facciamolo per i nostri paesi e invitiamo tutti a farlo, se lo stato ci vuole impedire di avere la cartellonistica bilingue non potrà però impedirci di avere questa piccola vittoria virtuale. Basta un click!
Den Sardinnen ist zu ihrer kreativen Aktion zu gratulieren. Sie konnten damit Menschen aus aller Welt auf ihr Problem mit einem intoleranten Zentralstaat aufmerksam machen.
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