Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Kann Südtirol Staat?
    Neuerscheinung

    Buchvorstellungen

    • Mölten: Do 11. April – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Celovec: Če 25. april – 18.00 uri – Knjigarna Mohorjeva-Hermagoras
    • Montan: Do 23. Mai – 20.00 Uhr – Haus der Vereine
    • Marling: Mi 29. Mai – 20.00 Uhr – Vereinshaus

     

    Zurückliegende Termine (Aufstellung)
    • Glurns: Mo 25. März – 20.00 Uhr – Gemeindehaus (3. Stock)
    • Laas: Do 21. März – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Ahrntal: Fr 15. März – 20.00 Uhr – Mittelschule St. Johann
    • Tirol: Di 12. März – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Kastelruth: Do 7. März – 20.00 Uhr – Bibliothek Seis
    • Leifers: Do 29. Februar – 20.00 Uhr – Deutsche Bibliothek
    • Vintl: Di 27. Februar – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Schenna: Fr 23. Februar – 20.00 Uhr – Vereinshaus
    • Eppan: Do 1. Februar – 20.00 Uhr – Bibliothek St. Pauls
    • Freienfeld: Fr 19. Jänner – 18.00 Uhr – Gasthaus Post Maria Trens
    • Innsbruck: Di 9. Jänner – 20.00 Uhr – Geiwi-Turm
    • Villnöß: Di 12. Dezember – 20.00 Uhr – Feuerwehr St. Peter
    • Auer: Do 7. Dezember – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Sëlva: Ju 23. nuvëmber – 20.00 ëures – Tublà da Nives
    • Margreid: Di 21. November – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Kaltern: Mi 15. November – 20.00 Uhr – Bibliothek
    • Latsch: Di 14. November – 20.00 Uhr – Bildungshaus Schloss Goldrain
    • Karneid: Do 9. November – 20.00 Uhr – Vereinshaus Steinegg
    • Völs: Do 26. Oktober – 20.30 Uhr – Stanglerhof
    • Salurn: Do 19. Oktober – 20.00 Uhr – Bibliothek Herrenhof
    • Brixen: Di 17. Oktober – 19.30 Uhr – Cusanus-Akademie
    • Andrian: Fr. 6. Oktober – 20.00 Uhr – Pfarrsaal
    • Tramin: Do 28. September – 20.00 Uhr – Bürgerhaus
    • St. Pankraz: Di 19. September – 20.00 Uhr – Bürgersaal
    • Sarntal: Mi 30. August – 20.00 Uhr – Turm Kränzelstein
    • Gais: Do 3. August – 20.00 Uhr – Feuerwehrhalle
    • Meran: Mi 2. August – 19.30 Uhr – OstWestCountryClub
    • St. Leonhard i. P.: Sa 15. Juli – 19.30 Uhr – Jaufenburg
    • Weißenbach/Ahrntal: Do 6. Juli – 19.30 Uhr – Vereinshaus
    • Eppan: Di 4. Juli – 19.30 Uhr – Tannerhof, Girlan
    • Schlanders: Mo 12. Juni – 20.00 Uhr – Bibliothek Schlandersburg
    • Bozen: Fr 9. Juni – 14.30 Uhr – Palais Widmann (Gedenken an Silvius Magnago)
    • Nals: Do 8. Juni – 20.00 Uhr – Kulturtreff Sonne
    • Partschins: Mo 5. Juni – 19.30 Uhr – Bibliothek
    • Vahrn: Mi 31. Mai – 19.30 Uhr – Bibliothek
    • Bozen: Di 23. Mai – 19.30 Uhr – Bibliothek Haslach
    • Eppan: Mo 8. Mai – 20.00 Uhr – Bibliothek St. Michael
    • Kurtatsch: Mi 19. April – 20.00 Uhr – Kulturhaus
    • Bozen: Do 13. April – 14.00 Uhr – Filmsaal des Landtags

    Angaben ohne Gewähr · Infos: noiland.org

    Der Verein Noiland Südtirol – Sudtirolo hat am 23. März im Rahmen einer Pressekonferenz bei der Eurac in Bozen sein Weißbuch zur Südtiroler Eigenstaatlichkeit vorgestellt.

    Kann Südtirol Staat? — so der Titel der umfangreichen Publikation — entstand in Zusammenarbeit mit zahlreichen Expertinnen und unter der Aufsicht eines wissenschaftlichen Beirats. Die Autorinnen der insgesamt 40 Kapitel gingen der Frage nach, ob Südtirol als eigenständiger Staat bestehen kann und gelangten zum Schluss, dass das Land die politisch-demokratischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen hat, als unabhängiger Staat erfolgreich zu sein, so wie Luxemburg, Malta, Island oder die drei baltischen Staaten.

    Beitrag zur Versachlichung

    Der europäische Einigungsprozess spielt dabei eine wichtige Rolle, da sich im Zuge dieser Entwicklung für die europäischen Regionen neue Spielräume eröffnen. Im Buch wird nachvollziehbar aufgezeigt, welche Schritte erforderlich wären, um einen unabhängigen Staat zu gründen. Dargelegt werden Chancen, aber auch Risiken, Bedingungen und mögliche Strategien.

    Noiland bekennt sich ausdrücklich zur Rechtsstaatlichkeit und gibt an, dass ein Prozess zur Erlangung der Unabhängigkeit bevorzugt in Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem italienischen Staat erfolgen sollte. Dadurch wäre ein rechtlich und politisch unstrittiges Ergebnis gewährleistet.

    Die Autorinnen — mit unterschiedlicher Haltung zur Eigenstaatlichkeit — beschäftigten sich eingehend mit der Frage, wie weit die politische Mitbestimmung gehen kann und was Demokratie darf. Soll es in einem geeinten Europa möglich sein, einen neuen Staat zu gründen, wenn die Mehrheit der betroffenen Bevölkerung es wünscht?

    Das Autorenteam unterstreicht, dass ein Südtiroler Staat nur als gemeinsame Anstrengung aller hier lebenden Sprachgruppen gelingen kann. Ein unabhängiges Südtirol soll und muss allen offenstehen und zur Heimat werden.

    Kann Südtirol Staat? ist ein Blick in eine vielleicht gar nicht so entfernte Zukunft. Die Idee zu dieser Publikation entstand vor fast zehn Jahren, als die Regionalregierungen in Schottland und Katalonien in Weißbüchern wichtige Fragen zur Unabhängigkeit einfach und verständlich erklärten.

    Kann Südtirol Staat?
    Noiland (Hrsg.)
    Bozen, 2023 – UVP € 19,90
    ISBN 979-12-210-0918-7
    www.noiland.org

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08 09



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  • Araber, Linke, Zündler, Zivilisten und der Nahostkonflikt.
    Versuch einer faktischen Annäherung an die Situation in Nahost – Teil 2

    TEIL 1

    Was ist die Rolle der arabischen „Freunde“ der Palästinenser?

    Die Beziehung zwischen den arabischen Staaten und den Palästinensern ist eine zwiespältige bis widersprüchliche. Zu Beginn des Konflikts ließen Israels Nachbarländer keinen Zweifel daran, dass sie den jungen Staat vernichten wollen. Die Motivation für die Kriege, die begonnen wurden, war also weniger pro-palästinensisch, als vielmehr anti-israelisch bzw. anti-jüdisch. Sie war auch deswegen nicht pro-palästinensisch, weil die arabische Bevölkerung des britischen Mandatsgebietes als Gesamtheit gesehen wurde und es vor dem Ende des Mandats keine Grenze entlang des Jordans gab. Mit Fortdauer des Konfliktes und den dauernden Rückschlägen schwand zumindest die Lust der arabischen Verbündeten an der aktiven Kriegsbeteiligung. Man beschränkte sich auf moralische und diplomatische Unterstützung. Zwar kommt es in der arabischen Welt regelmäßig zu großen Solidaritätsbekundungen – in den Palästen, wie auch auf den Straßen -, wenn der Konflikt wieder einmal hochkocht, jedoch bei konkreten Hilfen sind die arabischen Staaten dann doch wieder zurückhaltend und die Solidarität ist enden wollend. Die humanitäre Hilfe für die Palästinenser wird hauptsächlich von den USA, der EU und generell dem Westen finanziert und nicht von den milliardenschweren Ölstaaten. Noch zurückhaltender ist man bei der Aufnahme neuer palästinensischer Flüchtlinge und deren Ausstattung mit Bürgerrechten. Im Fall von Ägypten hat das einen sehr nachvollziehbaren Grund. Der Gazastreifen grenzt an Ägypten und es wäre ein Leichtes hier Erleichterung für die notleidende Bevölkerung in Gaza zu schaffen bzw. ihnen Schutz zu bieten. Ägypten hat jedoch Angst vor einem Wiedererstarken der Muslimbruderschaft, wenn sie Palästinenser ins Land lässt. Bei den ersten freien Wahlen nach dem Arabischen Frühling hatten die Muslimbrüder 2012 triumphiert. Mittels Militärputsch beförderte der jetzige Präsident Abd al-Fattah as-Sisi den demokratisch gewählten Mohammed Mursi von den Muslimbrüdern 2013 aus dem Amt. Die Hamas, mit der viele Palästinenser in Gaza sympathisieren, ist jedoch eine Tochter der Muslimbrüderschaft und für Ägypten daher ein rotes Tuch.

    Im Laufe der Zeit hat sich also nicht nur Ägypten, sondern auch andere arabische Staaten (Marokko, Jordanien, UAE, Bahrein, Sudan) mit der Existenz Israels angefreundet und die Beziehungen normalisiert. Zwar gilt Katar nach wie vor als einer der wichtigsten Unterstützer der Hamas – nicht zuletzt ist ein Indiz dafür, dass die milliardenschweren Anführer der Terrororganisation (Ismail Haniyya, Mousa Abu Marzouk, Chalid Maschal) in katarischen Luxushotels residieren und von dort aus die Aktivitäten in Gaza steuern, wo die Bevölkerung im Elend versinkt – jedoch hat sich das Freund-Feind-Schema innerhalb der arabischen Welt in letzter Zeit merklich verschoben. Daraus haben sich neue Allianzen ergeben. War Israel bis vor kurzem noch der alleinige arabische Erzfeind in der Region, so ist an seine Stelle mittlerweile der schiitische Iran getreten, der wiederum der neue, mächtige Unterstützer der sunnitischen Palästinenser ist. Es ist mittlerweile sogar eine leichte Annäherung zwischen Saudi Arabien und Israel in Sicht, die durch die gemeinsame Feindschaft zum Iran genährt wird.

    Widersprüche ohne Ende: Religion, Antisemitismus und die Linke/Rechte

    Anlass für Anti-Israel-Proteste ist eine Massaker an israelischen Zivilisten. Pervers. Qui bono – bei vielen Palästinensischen Toten.

    Die Linke (RAF und PLO) – jetzige Akteure anders – linke sympathie bleibt

    Progressive except Palestine (also known as PEP

    Queers for Palestine (17 der 20 gefährlichsten Länder für Schwule sind muslimisch geprägt)

    LGBT Equality Index – Israel 64 Punkte auf Platz 43, Palästina 6 Punkte auf Platz 192 von 197 Ländern. Ö auf 26. Italien 33.

    Ein “from the river to the sea” würde heißen, dass es einen staat geben würde, wo schwule nicht leben könnten, anstatt dass es diesen hort der freiheit inmitten von schwulenhass gibt

    Heuchlerische Proteste – Antisemitismus

    Hamas Faschisten – schrumpfende Minderheiten, anti-gay, anti-feminin, anti-freedom usw. – christliche Communities in Arabischen Ländern – marry your rapist law

    Schändung von frauen

    Queers for Palestine: Queere Palästinenser flüchten nach Israel, weil sie nur dort so leben können. In Hamas-Gebiet werden sie ins Gefängnis gesteckt oder umgebracht.

    In October 2022, Palestinian police arrested a suspect who beheaded a 25-year-old male Palestinian, Ahmad Abu Murkhiyeh, who was seeking asylum in Israel “because he was gay.” At the time it was reported that 90 Palestinians who identified with the LGBT community lived “as asylum seekers in Israel

    Wer sind die israelischen Zündler?

    Die Siedler – wobei bereits vor 1967 (PLO Gründung 1964) wollte man Israel auslöschen. Die Siedlungspoltik ist also nicht der Grund für den Konflikt, sie verschärft ihn aber. Es gab attacken vor und nach der gründung israels, vor und nach der 1067er-Besatzung, vor und nach dem Rückzug aus Gaza

    Kein Konflikt um Land – bereits davor ethnisch-religiöser Konflikt, Freies Gaza – (Tunnel, Waffen)

    Netanyahu (extreme Rechte)

    Wikipedia Siedlungspolitik – Siedler im Westbank kleinere Minderheit als Palästinenser in Israel

    Geiseln frei und Hamas ergibt sich – Krieg ist vorbei

    Mitte 2012 gab es rund 250 israelische Siedlungen und Außenposten mit insgesamt mehr als 600.000 Einwohnern, dessen gesamte Infrastruktur ca. 2 % des Territoriums des Westjordanlands ausmachten.23 Davon lebten rund 350.000 in Siedlungen im Westjordanland, etwa 300.000 in und um Ostjerusalem und rund 20.000 in den 33 Siedlungen auf den Golanhöhen.

    Wer sind die Zivilisten?

    Die Rolle der Zivilisten (Kinder sind Kinderkämpfer auch)

    Patronizing – Zivilisten können nichts für Hamas

    Sie wählen nicht den Terror, weil sie arm sind, sondern sie sind arm, weil sie den Terror wählen

    Israel schlechte Bedingungen und Wüste und Sumpf zu blühenden Städten gemacht

    Palästinenser haben Millionen bekommen. Statt Infrastruktur aufzubauen, haben sie Waffen gekauft.

    Israel schützt seine Zivilisten. Hamas verwendet sie als Schutzschild.
    Victim-Card – freedom to complain (können in der westbank offen sprechen)

    Schwierige Abgrenzung, da in zivilem Umfeld ein guerrilla-Krieg geführt wird, leicht auf israelischer Seite

    Alles ist knapp – nur nicht Raketen – Geld für Waffen ausgegeben

    Trotz Flächenbombardement noch fähig Raketen abzufeuern

    Zivilgesellschaft – Israel als Demokratie – schickt Netanyahu in die Wüste, Proteste (Justizreform, Verhinderung von 7. Oktober, Geiselbefreiung, Krieg

    Der Umstand, dass auf palästinensischer Seite so viel mehr Opfer zu beklagen sind, liegt genau darin begründet. Israels Streitkräfte sind technologisch haushoch überlegen, verfügen somit über die größere Schlagkraft und setzten diese Technologie gleichzeitig dazu ein, die eigene Zivilbevölkerung bestmöglich zu schützen. Hamas agiert genau umgekehrt. Die Organisation investiert überhaupt nichts in den Schutz der Zivilbevölkerung, sondern lebt vielmehr davon, dass diese zu Schaden kommt und kreiert daher absichtlich entsprechende Situationen.

     

    Warum für Israel andere Maßstäbe gelten

    Flüchtlinge und UNWRA (1949) und die vereinten Nationen (Bias)

    Die Maßstäbe

    Von arabern erwarte ich nicht so viel, wie von israel – rassistisch

    Hypokrit

    Leute zu warnen, bevor man angreift, ist besser, als Kinder im Schlaf zu erschießen.

    Geiselaustausch

    Oktober Gemetzel

    Israel als Demokratie

    Zeitraum zwischen 2015 und 2022 dokumentiert. Die Organisation zählt in diesen Jahren 140 Resolutionen der UN-Generalversammlung zu Israel. Gleichzeitig habe es 68 Beschlüsse zu anderen Ländern gegeben.

    Von Israel wird erwartet, dass sie die Menschen in Gaza (die großmehrheitlich 2006 die Hamas gewählt haben), diejenigen also, die sie vernichten wollen, mit Strom, Wasser und Lebensmitteln versorgen. Tun sie das nicht, wird von “Blockade” gesprochen, dabei hat der Gaza-Streifen auch eine Grenze zu Ägypten, über die Versorgung auch passieren könnte, die Ägypten jedoch dicht hält. Aber Israel ist schuld an der humanitären Katastrophe.

    Wenn Israel die Waffen streckt und alle Verteidigungsmaßnahmen einstellt, wird es vernichtet. Wenn Hamas die Waffen streckt, herrscht Frieden.

    Araber jeden kompromiss und jede resolution abgelehnt und sich in einen destruktive spirale begeben, während israel aus wüste gold gemacht hat

     

     

     

     

     

     

     

     

     


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  • Reisepässe: Landesbedienstete für die Polizei.

    Autor:a

    ai

    |

    0 Comentârs → on Reisepässe: Landesbedienstete für die Polizei.

    Ende November letzten Jahres hatte die italienische Verbraucherinnenorganisation Altroconsumo das Ergebnis einer Recherche veröffentlicht: Demnach sei die Reisepasserneuerung in Italien nicht nur — im Vergleich mit anderen europäischen Ländern — sehr teuer, sondern auch noch mit unverhältnismäßig langen Wartezeiten verbunden. In sechs von 17 Städten, in denen der Verein entsprechende Erhebungen durchgeführt hatte, gab es überhaupt keine freien Termine, um an einen Reisepass zu gelangen. Unter den elf Städten mit verfügbaren Slots war Bozen nach Venedig jene mit der längsten Wartezeit: knapp acht Monate allein, um den Antrag stellen zu können, zuzüglich Ausstellungszeit.

    Nun will das Land Südtirol der Staatspolizei Bedienstete und Geld zur Verfügung stellen, um den kollabierenden Dienst irgendwie zu retten. Das ist einerseits sinnvoll, wenn tatsächlich eine Verbesserung erreicht werden kann.

    Andererseits ist dieses Modell unter mehreren Gesichtspunkten fragwürdig: Südtirol ist in Italien Nettozahler und muss dem Zentralstaat trotzdem in immer mehr Bereichen (Justizverwaltung, Post…) selbst unter die Arme greifen, um grundlegende Dienstleistungen mehr schlecht als recht aufrecht zu erhalten. Die diesbezüglichen Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeiten im Sinne einer legislativen und/oder exekutiven Autonomie halten sich dabei aber trotzdem stark in Grenzen. Um nicht zu sagen: sie sind de facto inexistent, Rom bestimmt weiterhin allein, wo es lang geht. Und dies, während der Staat — speziell auch die Polizei — die Südtirolerinnen deutscher Muttersprache als Bürgerinnen zweiter Klasse behandelt (vgl. 01 02) und mitunter auch noch beleidigt.

    Anstrengungen, das verbriefte Recht auf Gebrauch der Muttersprache zu gewährleisten, werden kaum unternommen und führen jedenfalls zu keinem spürbaren Ergebnis. In diesem Kontext auch noch personelle und finanzielle Hilfe zu leisten, grenzt an Selbstverhöhnung.

    Umso mehr, als den Zentralstaat meist keine Sorgen plagen, wenn es darum geht, uns mit nationalistischem Gehabe zu zeigen, wo der sprichwörtliche Hammer hängt.

    Eine zeitlich befristete Unterstützung für einen zentralstaatlichen Dienst kann also sinnvoll sein, wenn sie Bürgerinnen kurzfristig einen konkreten Nutzen bringt. Uns sollte aber auch bewusst sein, dass wir damit immer wieder nur Löcher stopfen, damit das Schiff gerade so nicht untergeht. Wir tragen zur Aufrechterhaltung von dysfunktionalen, im mitteleuropäischen Vergleich katastrophalen Dienstleistungen bei, die Südtirol als Autonomie eigentlich längst selbst übernehmen sollte, um sie den Ansprüchen der Bevölkerung entsprechend zu gestalten.

    Siehe auch: 01 02 03



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  • Ein Rezept gegen die niedrige Impfquote.


    Südtirol hat im Vergleich zu seinen Nachbarn im Süden und Norden niedrige Impfquoten. Woran kann das liegen?

    von Oliver Hopfgartner

    Bereits seit Jahren wird immer wieder berichtet, dass wir in Südtirol im Vergleich zu anderen Regionen in Italien, Österreich und Deutschland verhältnismäßig niedrige Impfquoten haben. Als Gründe dafür werden teilweise kuriose Aspekte herangezogen, vom Haspinger’schen Hass gegen die bayrische Aufklärung, der uns angeblich seit Generationen anhaftet, bis hin zum pseudonaturverbundenen Südtiroler, der zwar fleißig Pestizide verwendet, aber gleichzeitig die Segnungen der modernen Pharmaindustrie als widernatürlich ablehnt.

    Meine Erklärung ist viel einfacher: Südtirol hat im Vergleich zu anderen Regionen ein recht kompliziertes Impfsystem. In Österreich werden die Kinder einfach ganz normal im Rahmen der kinderärztlichen Untersuchungen geimpft und die Erwachsenen können sich die laut Impfplan vorgesehenen Impfungen jederzeit niederschwellig bei ihrem Hausarzt machen lassen — meist sogar ohne Termin und ohne Bürokratie.

    Impfen ist eine präventive Maßnahme. Prävention funktioniert nur, wenn sie niederschwellig angeboten wird. Die Notwendigkeit, einen Termin bei einem »Dienst« des Sanitätsbetriebs auszumachen, mag zumutbar sein, es ginge aber noch niederschwelliger — wie ein Blick nach Österreich zeigt.

    Allerdings ist auch nördlich des Brenners nicht alles optimal: In Österreich werden Impfungen zwar niederschwellig durch Hausärzte angeboten, jedoch müssen Erwachsene die meisten Impfstoffe selbst bezahlen, was meist einen Betrag zwischen 30€ und 80€ ausmacht.

    Die Erfahrung zeigt aber, dass viele Patienten bereit sind, solche Beträge zu zahlen, wenn der Arzt die Impfung klar empfiehlt und die Impfung direkt am selben Tag erfolgen kann.

    Wir Südtiroler müssen nicht das Rad neu erfinden — manchmal würde es reichen, über unsere Landesgrenzen hinweg zu schauen. Daher schlage ich vor, das Impfen selbst wieder vermehrt an die Allgemeinmediziner auszulagern, sodass sich der Dienst für Hygiene stärker auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren kann, also das Angebot von Spezialimpfungen und die Planung und Durchführung von Informations- und Sensibilisierungskampagnen. Auf diese Weise könnte man das verlorengegangene Vertrauen meiner Erfahrung nach am ehesten zurückgewinnen.


    Autor:innen- und Gastbeiträge spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung oder die Position von BBD wider, so wie die jeweiligen Verfasser:innen nicht notwendigerweise die Ziele von BBD unterstützen. · I contributi esterni non necessariamente riflettono le opinioni o la posizione di BBD, come a loro volta le autrici/gli autori non necessariamente condividono gli obiettivi di BBD. — ©


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  • Vom PD noch weiter nach rechts.

    Autor:a

    ai

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    1 Comentâr → on Vom PD noch weiter nach rechts.

    Der PD ist in Südtirol und in Italien immer wieder als nationalistische, autonomiefeindliche Kraft in Erscheinung getreten. Jetzt ist der ehemalige Parteivorsitzende auf Landesebene, Alessandro Huber della Torre di Valsassina, in die Bürgerliste von Angelo Gennaccaro eingetreten.

    Nach der Landtagswahl im Herbst war Huber damit aufgefallen, dass er eine ethnische Einheitsfront der italienischen Kräfte gefordert hatte, die die SVP erpressen sollte, um trotz schlechten Wahlergebnisses einen zusätzlichen Regierungsposten für Politikerinnen der italienischen Sprachgruppe herauszuholen. Als sich dann eine Landtagsmehrheit unter Beteiligung rechtsextremistischer Kräfte abzeichnete, trat er — der regelmäßig Jugendliche nach Auschwitz begleitet — als vehementer Kritiker der Koalition in Erscheinung und unterstützte die Gruppe No Excuses.

    Jetzt also die abermalige Pirouette: Mit dem Eintritt in die Civica wird Huber selbst Teil einer »Grenzpartei«, die auf Landesebene der beanstandeten Koalition angehört und somit für die Reinwaschung und Ermächtigung der neofaschistischen Kräfte entscheidend mitverantwortlich ist.

    Dass es noch krasser geht, machte jüngst Claudio Del Piero vor: Der ehemalige PD-Vizebürgermeister von Brixen trat im Vorfeld der Gemeindewahl unvermittelt Fratelli d’Italia bei — nach reiflicher Überlegung, wie er behauptete. Hoaggl ischs eh nimmer.

    Siehe auch: 01 02



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  • ANPI gegen faschistische Relikte — in Spanien.

    Autor:a

    ai

    |

    0 Comentârs → on ANPI gegen faschistische Relikte — in Spanien.

    Kürzlich hatte ich darauf aufmerksam gemacht, dass die Regierung von Kastilien und León ein Mausoleum der italienischen Faschisten — die Pirámide de los Italianos — unter Schutz stellen hat lassen. Es handelt sich dabei um den offenen Versuch, das Bauwerk den spanischen Bestimmungen im Umgang mit faschistischen Relikten zu entziehen, deren Anwendung zu seinem weiteren Verfall oder womöglich gar zu seiner Beseitigung führen würden.

    Nun hat sich auch der italienische Partisaninnenverband ANPI über seine Delegation von Bari, die enge Kontakte zur spanischen Asociación para la Recuperación de la Memoria Histórica (ARMH) pflegt, zu Wort gemeldet. Das ANPI kritisiert dabei die Unterschutzstellung vehement, da sie einem Bauwerk, das die Propaganda faschistischer Regimes verkörpere, einen unangemessenen Wert beimesse.

    Politiker von Fratelli d’Italia würden ferner mit ihrer Genugtuung über die Rettung der Pyramide beweisen, dass sie die Aufarbeitung der faschistischen Vergangenheit ablehnen und dieses Erbe sogar aktiv für sich beanspruchen.

    Faschistische Relikte in Südtirol, wie das sogenannte Siegesdenkmal in Bozen, das Alpini-Denkmal in Bruneck oder die Beinhäuser von Burgeis, Gossensaß und Innichen stehen seit langem unter staatlichem Schutz. Sie werden mit reichlich öffentlichen Mitteln instand gehalten und sind nach wie vor Gegenstand bejahenden Gedenkens.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05



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  • Sellner-Vannacci: Hass im Bündel.

    Autor:a

    ai

    |

    1 Comentâr → on Sellner-Vannacci: Hass im Bündel.

    Beim Antaios-Verlag des Rechtsextremisten Götz Kubitschek gibt es neuerdings ein »interessantes« Sonderangebot: Wer die Bücher Remigration von Martin Sellner und das ebenfalls bei Antaios in deutscher Sprache erschienene Verdrehte Welt des italienischen Generalmajors Roberto Vannacci im Doppelpack bestellt, kann 4 Euro sparen:

    Bildschirmfoto der Antaios-Website – Querbalken von mir

    In der Südtiroler Politik haben beide Extremisten ihre Fans und Verbündeten: Während sich Sellner neulich mit dem Landtagsabgeordneten Jürgen Wirth Anderlan in Wien getroffen hat, steht Vannacci bei Matteo Salvini (Lega) auf der Wunschliste der möglichen EU-Wahl-Kandidatinnen weit oben. Die Lega ist sowohl staatsweit als — dank SVP — auch in Südtirol Teil der Regierungsmehrheit.

    Trotz des Eklats und der massiven Proteste, die Sellners Treffen mit deutschen Rechten in Potsdam ausgelöst hat, liebäugelt auch die inzwischen immer weiter nach rechts abgedriftete STF mit seinen offen rassistischen Thesen.

    Der ehemalige Sprecher der Identitären Bewegung in Österreich wurde vorgestern übrigens von der Aargauer Kantonspolizei »remigriert« und mit einem zweimonatigen Einreiseverbot in den Kanton belegt, als er in Tegerfelden einen Vortrag hielt. Schon im Vorfeld der Veranstaltung soll die Zürcher Kantonspolizei bei den Bundesbehörden interveniert haben, um eine generelle Einreisesperre gegen Sellner zu erwirken. Seit 2018 gilt in Großbritannien, seit 2019 auch in den USA ein Einreiseverbot für den Extremisten. In Deutschland wurde eine ähnliche Maßnahme diskutiert.

    Anders als der Aargau hat Südtirol leider keinerlei Zuständigkeiten für eine Abweisung oder ein Einreiseverbot.

    Generalmajor Vannacci wurde nach Veröffentlichung seines Buches zuerst als Leiter des Militärgeographischen Instituts abgesetzt, im letzten Dezember aber schon wieder zum Generalstabschef der operativen Landstreitkräfte ernannt. Im Februar wurde er wegen Verletzung des militärischen Neutralitätsgrundsatzes bei halbierter Entlohnung für knapp ein Jahr vom Dienst suspendiert und veröffentlichte im März ein weiteres Buch.1Titel: Il coraggio vince. Gleichzeitig erhielt er Unterstützung von der Lega.

    Siehe auch: 01

    • 1
      Titel: Il coraggio vince.


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